Großübung mit Nachrichten-Moderator: Marc Bator verlas schon 2007 Pandemie-News

Für eine Großübung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz moderierte Marc Bator 2007 eine fiktive Nachrichtensendung mit dem Thema „Brennpunkt Pandemie“

Für eine Großübung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz moderierte Marc Bator 2007 eine fiktive Nachrichtensendung mit dem Thema „Brennpunkt Pandemie“

Foto: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Von: hans-wilhelm saure

Als Moderator der Sat.1-Nachrichten berichtet Marc Bator (47) seit Wochen über die neuesten Entwicklungen in der Corona-Krise. Die Meldungen über die Pandemie und die weltweite Ausbreitung des gefährlichen Virus müssen dem TV-Mann wie ein Deja-vu-Erlebnis vorkommen.

Schon im November 2007 moderierte der Nachrichtensprecher eine Sondersendung „Brennpunkt Pandemie“ und vermeldete: „Die Welt wird seit Wochen von einer heimtückischen, todbringenden Seuche heimgesucht. Von Asien breitet sich das H7N2-Virus unaufhaltsam in Westeuropa aus. Die Zahlen der Erkrankungen und Todesfälle steigen dramatisch. In Deutschland sind am heutigen Tag mehr als 12 Millionen Menschen an der Grippe erkrankt. Das Virus hat bislang 33 000 Tote in Deutschland gefordert.“

Der damalige „Tagesschau“-Sprecher moderierte vor 13 Jahren allerdings keine echte Sendung. Die Horrormeldungen verlas Marc Bator für eine Großübung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Jetzt ist das Übungsszenario von damals in großen Teilen erschreckende Realität geworden. Marc Bator zu BILD: „Eine Pandemie war damals für mich rational und emotional sehr weit weg. Ich hätte mir 2007 nicht vorstellen können, dass wir das in Deutschland wirklich mal erleben würden.“

Bei Großübung 2007Hier moderierte Marc Bator schon einmal eine Virus-Krise

Quelle: LÜKEX-Übung

Über 3000 Personen aus sieben Bundesländern, elf Bundesministerien und rund 50 Unternehmen, Hilfsorganisationen und Verbänden übten 2007 den fiktiven Fall einer Pandemie mit 400 000 Krankenhauseinweisungen und 100 000 Toten in Deutschland. Drei fiktive Nachrichtensendungen moderierte Bator damals für die Großübung LÜKEX07.

„Die Beiträge wurden bei der Übung eingespielt, um die Situation für die Beteiligten möglichst real erscheinen zu lassen“, erklärt Marc Bator. Die Sendungen im Stil der „Tagesschau“ wurde damals vom NDR im Auftrag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz produziert.

In einer Sendung sagte Marc Bator: „Erkrankungen und Todesfälle werden in den kommenden Tagen weiter ansteigen. Es bleibt die Hoffnung auf einen Impfstoff, der uns künftig vor weiterer Bedrohung durch dieses Virus schützen kann. Die moderne Zivilisation im Würgegriff tödlicher Viren. Dies ist keine Utopie, sondern erschreckende Realität - in Deutschland, in Europa und der Welt.“

Bator zu BILD: „Das könnte man genau so auf heute übertragen. Die Nachrichtensprache in richtigen Sendungen ist zwar eine andere als damals bei LÜKEX-TV. Aber vom Inhalt könnte ich das heute so bei Sat.1 vermelden.“

Privat hält sich der Nachrichten-Moderator streng an die Corona-Regeln: „Ich nehme Corona sehr ernst und befolge die Anweisungen. Aber emotional versuche ich, den Ball flach zu halten.“

Marc Bator moderiert seit 2013 die Sat.1-Nachrichten und berichtet seit Wochen über die weltweite Corona-Krise

Marc Bator moderiert seit 2013 die Sat.1-Nachrichten und berichtet seit Wochen über die weltweite Corona-Krise

Foto: Sat1

Dass die Zahl der Toten wie in dem Übungsszenario 2007 auf 100 000 ansteigen könnte, befürchtet er nicht. Bator: „Ich glaube nicht, dass die ganz große Katastrophe auf uns zukommt, wenn wir uns weiter an die Regeln halten. Ich wünsche mir aber, dass die Politik einen Plan macht und den Leuten sagt, wie es jetzt weitergeht. Die Menschen wollen an die Hand genommen werden.“

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