Hollywood-Star Armin Mueller-Stahl: Bei Rostock einst dem Tod entronnen
Rostock – Seine Schauspielerei führte ihn bis nach Hollywood. Mit seiner Malkunst ist er nun allerdings dorthin zurückgekehrt, wo alles einmal begann – und wo er sein Leben einem unglaublichen Zufall verdankt.
Weltstar Armin Mueller-Stahl (91) – bis zum 18. September zeigt er in der Rostocker Kunsthalle rund 60 Gemälde und Grafiken. Titel der Schau: „Alle Kunst will Musik werden“. Erstmals präsentiert er auch Bilder zum Thema „Jazz.“ Gerade erschien dazu ein Begleitbuch, das auf seine einzigartige Karriere als Schauspieler, Musiker, Maler und Autor blickt...
Aber: Beinahe wäre es dazu nie gekommen! In Goorstorf, nur 11 Kilometer vom Rostocker Ausstellungsort entfernt, wäre der damals 14-Jährige zum Kriegsende fast erschossen worden.
Die Vorgeschichte: Seine Mutter war mit ihm und seinen vier Geschwistern aus Angst vor der Roten Armee aus ihrer Heimat Ostpreußen geflüchtet. Auf dem Gut von Goorstorf waren sie untergekommen.
Dann der schicksalhafte 1. Mai 1945. Armin hatte eine Wehrmachtspistole gefunden und wollte sie verstecken. Beim Vergraben am Gutshaus erwischte ihn aber ein sowjetischer Soldat. Mit der Waffe in der Hand hielt der ihn für einen Hitler-Jungen.
„Er drückte mich mit seinem Gewehr an die Scheunenwand und brüllte, ich solle stehenbleiben, denn er werde mich jetzt erschießen“, so Mueller-Stahl in seiner Biographie. Der Russe ging zwei Schritte zurück, legte an. „Im selben Augenblick kam ein polnischer Kriegsgefangener aus der Scheune und stellte sich vor mich.“ Der überraschte Soldat schoss daraufhin über die Köpfe hinweg in die Wand. Armin konnte fliehen.
Jahrzehnte später erfuhr Armin Mueller-Stahl übrigens vom DRK, dass just an diesem 1. Mai 1945 sein im Krieg verwundeter Vater im Reserve-Lazarett in Schönberg (Mecklenburg) verstorben war.
Leben und Tod – manchmal ganz nah beieinander.