TV-Star Antje Hagen: »Silvester ist für mich der Horror
Jeder Knall weckt böse Erinnerungen.
Millionen von Menschen lieben es in der Silvester-Nacht auf die Straße zu gehen und den Jahreswechsel mit einem Feuerwerk zu feiern. Nicht so TV-Star Antje Hagen (80, „Die Affäre Semmeling“). Der Grund: Knallerei und Raketen erinnern die Schauspielerin an ein traumatisches Erlebnis aus ihrer Kindheit.
Hagen zu BILD: „Als Sechsjährige habe ich im 2. Weltkrieg das Bombardement von Dresden erlebt. Das hat mich geprägt. Deshalb kann ich kein Feuerwerk ertragen.“
Hagens Familie lebte im Stadtteil Blasewitz, als die britische und amerikanische Luftwaffe in der Nacht vom 13. Februar 1945 die erste von insgesamt vier Angriffswellen auf die Stadt startete.
Hagen erinnert sich: „Die Bomben trafen auch unser Haus, wir saßen im Keller fest, kamen nicht heraus. Soldaten aus einem Lazarett befreiten uns schließlich. In der Stadt war ein wahnsinniger Feuersturm im Gange. Die Funken flogen nur so, man hörte überall Schreie.“
Das Bombardement zerstörte große Teile der Stadt, rund 25 000 Menschen starben.
Hagen erlebte alles hautnah mit. „Es war fürchterlich. Einige Tage später sah ich, wie Lastwagen voller Leichen aus der Stadt fuhren. Trotzdem gab es auch eine absurde Situation. Am nächsten Tag hüpfte ein Känguru durch unsere Straße. Der Zoo war ja ebenfalls getroffen worden.“
All diese Momente kommen Silvester wieder hoch.
Hagen: „Die Knallerei kann ich nur vom Fenster aus betrachten, aber nicht draußen und in einer größeren Menschenmenge. Da kriege ich Panik. Es ist über die Jahre besser geworden. Dennoch sitzt dieser Schock von damals noch tief.“
Heute lebt Hagen als Single in München, verkörpert seit 2005 in „Sturm der Liebe“ Hildegard Sonnbichler. Aus der Ehe mit TV-Moderator Günter Jendrich († 48, „Das Rasthaus“) hat sie einen Sohn (51), der in Hamburg lebt.
Wie feiert sie den Jahreswechsel? Hagen: „Bei mir zu Hause in München. Ich habe Freunde zum Essen eingeladen.“