Ewiger Zoff der Beatles und Rolling Stones: Jagger schießt gegen Paul McCartney zurück

Mick Jagger (l.) nahm die Kritik von Paul McCartney als Spielball auf. Der Ex-Beatle hatte die Stones eine „Blues-Coverband“ genannt

Mick Jagger (l.) nahm die Kritik von Paul McCartney als Spielball auf. Der Ex-Beatle hatte die Stones eine „Blues-Coverband“ genannt

Foto: Getty Images, AFP via Getty Images
Von: Heiko Roloff

Achtung Sir Paul McCartney (79), Mick Jagger (78) hat dich gehört und eine Botschaft für dich.

„Sie sind eine Blues-Coverband“, urteilte Ex-Beatle McCartney Anfang dieser Woche in einem Interview mit dem US-Magazin „New Yorker“ über die wohl langlebigste Rockgruppe der Welt – die Rolling Stones.

Am Donnerstag spielten die Stones dann im Sofi Stadion in Los Angeles. Frontmann Jagger nannte dabei Namen von diversen Promis, die im Publikum saßen. Darunter: Megan Fox, Lady Gaga, Leonardo DiCaprio.

Dann sagte der Sänger mit seinem überbreiten Grinsen: „Paul McCartney ist hier. Er will sich wohl unserer Blues-Coverband anschließen…“ Jagger sah von weiteren verbalen Retourkutschen ab.

Sein Signal war jedoch klar: Ich habe gelesen, was du über uns gesagt hast. McCartney hatte die Stones in dem Interview zudem ein wenig kleiner als seine Beatles gemacht: „Unser Netz war größer.“ Übersetzt: Die Stones waren eindimensional, eben eine Band, die vorwiegend Blues-Stücke von anderen nachgespielt hat. Die Beatles seien dagegen kreativer und einflussreicher gewesen.

Ein Bild aus dem Jahr 1967: Paul McCartney (l.) und Mick Jagger. Die Beatles waren 1960 in Liverpool geboren worden, die Stones zwei Jahre später in London. Eigentlich gab es nie einen Konkurrenzkampf. Doch jetzt machte Sir Paul ein Fass mit den Stones auf

Ein Bild aus dem Jahr 1967: Paul McCartney (l.) und Mick Jagger. Die Beatles waren 1960 in Liverpool geboren worden, die Stones zwei Jahre später in London. Eigentlich gab es nie einen Konkurrenzkampf. Doch jetzt machte Sir Paul ein Fass mit den Stones auf

Foto: Getty Images

Tatsächlich hatten die Stones in ihren ersten zwei Jahren oft Hits von Chuck Berry („Come on“, „Carrol“, „Around and Around“) nachgespielt. Doch seit ihrem ersten eigenen Hit „I Can’t Get No Satisfaction“ (1965) komponierten Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards ihre Songs selbst. Es ist nicht das erste Mal, dass der Ex-Bassist und Sänger der Beatles über die Stones gelästert hat.

Im April 2020 sagte Paul McCartney dem New Yorker Radiomoderator Howard Stern über Mick Jagger, Gitarrist Keith Richards, den jüngst verstorbenen Drummer Charlie Watts und Co.: „Sie haben ihre Wurzeln im Blues. Wenn sie komponieren, dann hat das immer was mit Blues zu tun. Wir hatten mehr Einfluss. Ich liebe die Stones. Aber die Beatles waren besser.“

Den letzten Teil sehen Millionen Stones-Fans sicher ganz anders.

Auch damals konterte Jagger souverän. Er belächelte McCartney als „Sweetheart“ (auf Deutsch etwa: süßer Schatz). Dann sagte er süffisant: „Es ist offensichtlich, dass es keine Konkurrenz gibt. Der Unterschied ist jedoch, dass die Rolling Stones seit Jahrzehnten eine große Konzert- und Live-Band sind, während die Beatles nie eine einzige Stadion-Tour mit einer anständigen Soundanlage gemacht haben. Wir machen das heute noch.“

Rumms.

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