„Tatort“-Star Miroslav Nemec: Ich würde gern im Kloster wohnen

Die Kommissare Batic (Miroslav Nemec, l.) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) befragen eine Nonne

Die Kommissare Batic (Miroslav Nemec, l.) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) befragen eine Nonne

Foto: BR/Roxy Film GmbH/Hendrik Heiden
Von: BERND PETERS

Ab ins Kloster heißt es für Miroslav Nemec (67) als Kommissar Batic im neuen Münchner „Tatort“ „Wunder gibt es immer wieder“ (Sonntagabend, 20.15 Uhr, Das Erste).

Der Fall wurde komplett in einem geschlossenen Kloster in Reisach gedreht. Dort ermittelt Batic mit Kollege Leitmayr (Udo Wachtveitl, 63) im Mordfall am Wirtschaftsprüfer der kirchlichen Einrichtung. Und bekommt es dabei sogar mit einer weinenden Madonna zu tun.

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Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, r.) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) bei ihren Ermittlungen im Nonnenkloster

Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, r.) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) bei ihren Ermittlungen im Nonnenkloster

Foto: BR/Roxy Film GmbH/Hendrik Heiden

Nemec zu BamS: „Das war der erste Münchner Tatort, der in einem Kloster gedreht wurde. Insofern war es natürlich eine ganz besondere Erfahrung für uns alle. So ein Kloster empfängt einen mit einer historischen Energie, der man sich nicht entziehen kann

Er könnte sich sogar vorstellen, in so einem Kloster einmal zu leben, sagte er. „Ich würde gern hier wohnen. Mit vielen Menschen, die ich gern mag – das wäre dann eine riesengroße Wohngemeinschaft.“

Dabei ist er bereits vor 15 Jahren aus der Kirche ausgetreten. „Ich würde mich nicht im klassisch-christlichen Sinne als gläubig bezeichnen“, sagt er dann auch im Interview. „Meine Kindheit war sehr von Glaube und Kirche geprägt. Und grundlegende Werte wie Nächstenliebe, Menschlichkeit oder ethisches Handeln werden immer wichtig für mich bleiben.“

Aber er betont auch: „Mit Gottes Bodenpersonal konnte ich nie viel anfangen. Und ich muss sagen, dass ich meinen Austritt angesichts der Missbrauchsfälle und des kirchlichen Umgangs damit auch nie bereut habe. Das kann ja kein Katholik gut finden, was da alles falsch gelaufen ist in den vergangenen Jahren.“

Dennoch betet er trotzdem noch manchmal. „Wenn meine jüngste Tochter (Mila, 9, Anmerkung der Redaktion) zu Hause das Vaterunser für die Schule lernen muss, stelle ich mit Erstaunen fest, dass ich es immer noch Wort für Wort mitmurmeln kann.“

Teaser-Bild

Foto: BILD

Vor dem Dreh frischte er außerdem den Kontakt zu einem polnischen Priester wieder auf, der im Reisacher Kloster vor dessen Schließung vor zwei Jahren lebte.

Auch der Film lebt von der besonderen Stimmung des Klosters. Die Story selbst dümpelt leider etwas vor sich hin und das Ende wirkt auch konstruiert. Trotzdem macht es Spaß, den beiden Kommissaren auf ihren Irrwegen durch das religiöse Dickicht zuzuschauen.

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