Uncharted: Drake's Fortune: Von der Konsole ins Kino - so gefällt uns der Film

Sebastian Geiger 16.02.2022 | 08:00 Uhr

Seit mehr als zehn Jahren ist er in Planung, jetzt läuft Uncharted: Drake's Fortune, der Film zur Uncharted-Spielereihe, ab 17. Februar 2022 im Kino. Tom Holland spielt Nathan Drake, Mark Wahlberg seinen Freund und Mentor Sully, gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einem sagenhaften Schatz. So weit, so bekannt. Noch spannender als die Frage, ob dieses Abenteuer auch gut geworden ist, ist aber der Umstand, dass der Film überhaupt in die Kinos kommen konnte.

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0Obwohl es sich bei dem "Uncharted"-Film, der am 17.2.2022 in den deutschen Kinos startet, um ein Prequel handelt, gibt es im Film Szenen, die eindeutig von Momenten aus der Videospielreihe inspiriert wurden. Darunter eine an Uncharted 3 angelehnte Stunt-Sequenz, in der Nathan Drake (Tom Holland) aus einem Flugzeug stürzt und sich dann mithilfe von fallenden Kisten zurück nach oben kämpft. Zu dieser wurde nun ein kurzes Behind-the-Scenes-Video mit dem Hauptdarsteller veröffentlicht, die zeigt, wie die Szene im Studio gedreht wurde.

Der Film, der beinahe nicht war

Dass Nathan Drake ein cooler Charakter ist und die Uncharted-Franchise eigentlich perfekt für eine Kinofilmreihe, ahnt man in Hollywood schon seit Quelle: Sony Pictures Uncharted: Chloe, Sully und Nathan auf Schatzjagd.  mehr als zehn Jahren. 2008, kurz nachdem das erste Uncharted-Spiel ein Erfolg wurde, gab es schon Pläne, Nathan Drake ins Kino zu bringen. Ein logischer Schritt, wenn man die Vorbilder von Uncharted ansieht: Tomb Raider, seinerseits eine Spielereihe, die ebenfalls ins Kino kam und natürlich Filme wie Indiana Jones und die Mummy-Reihe.

Nachdem diese Pläne im Sand verlaufen waren, organisierte Schauspieler Nathan Fillion 2010 eine Kampagne, um in die Rolle des Abenteurers zu schlüpfen. Der damalige Regisseur David O. Russel war von der Idee aber alles andere als begeistert - ein Jahr, bevor er selbst aus dem Projekt ausstieg.

2014 wurde dann zwischenzeitlich überlegt, ob Chris Pratt nicht Nathan Drake spielen sollte, bevor man sich 2017 auf Tom Holland einigte. Ein Jahr später erfüllte sich Nathan Fillion doch noch den Traum, Nate Drake zu spielen, und zwar in einem Fan-Kurzfilm, der bei Fans und Kritikern gut ankam.

Mehrere Umbesetzungen und Rewrites am Skript später gab man 2019 schließlich bekannt, einen Starttermin für den Film zu haben, bevor Covid-19 noch einmal alles über den Haufen warf. Ob sich das Warten auf den Film gelohnt hat? Nun...

Die Story in Kürze

Nachdem er und sein älterer Bruder Sam im Waisenhaus voneinander getrennt wurden, schlägt sich Nathan Drake (Tom Holland) als Barkeeper und Quelle: Sony Pictures Uncharted: Auch Millionär Moncada (Antonio Banderas, rechts) ist an Magellans Schatz interessiert.  Gelegenheitsdieb in New York durchs Leben, immer in Gedanken daran, dass sein großer Bruder vielleicht doch noch einmal auftauchen könnte. Bevor Sam aus dem Waisenhaus flüchtete, planten die beiden nämlich die größte Schatzsuche aller Zeiten: das geheime Gold des Entdeckers Ferdinand Magellan.

Umso größer ist die Überraschung, als eines Tages Victor "Sully" Sullivan in sein Leben tritt. Sully, wie er sich kurz nennt, war ein guter Freund von Nathans Bruder und möchte jetzt an dessen Stelle mit ihm nach Magellans Schatz suchen. Doch Nathan und Sully sind nicht die einzigen, die es auf das Gold abgesehen haben. Sullys Bekannte Chloe Frazer (Sophia Ali) ist an dem Schatz genauso interessiert wie der Millionär Moncada (Antonio Banderas), der mit dem Gold eine alte Familienschande bereinigen will. Es kommt zu einem Wettlauf, bei dem die Loyalitäten ständig wechseln.

The Amazing Spider-Nate

Quelle: Sony Pictures Uncharted: Game-Nate trifft auf Film-Nate: Nolan North (links) am Set mit Tom Holland.  Schade, dass der Uncharted-Film so lange in der Entwicklung steckte, denn noch vor zehn Jahren wäre Nathan Fillion vielleicht tatsächlich die perfekte Besetzung für Nathan Drake gewesen. Das ist auch eine der Sachen, die Uncharted-Fans, die den Film schon gesehen haben, bemängeln. Dabei schlägt sich Tom Holland ziemlich gut und bringt dasselbe Charisma mit, das auch schon seinen Spider-Man so charmant macht.

Generell hilft es aber, die Charaktere des Uncharted-Films als alternative Versionen ihrer Spiele-Gegenstücke zu sehen - quasi als Teil eines Uncharted-Multiversums. Denn Nathan Drake im Film ist eher jung und naiv und sein späterer Mentor Victor Sullivan, gespielt von Mark Wahlberg, - nun, Mark Wahlberg. Das soll nicht heißen, dass Tom Holland und Mark Wahlberg ihre Sache schlecht machen, genauso wenig wie die anderen Schauspieler, es fühlt sich alles nur eindeutig anders an als in den Spielen.

Ähnlich wirken auch die Actionszenen, die sich manchmal 1:1 an den Spielevorlagen bedienen. Etwa, wenn Nathan sich über eine Reihe Versorgungscontainer, die in der Luft hängen, zurück in ein Flugzeug kämpfen muss oder wenn er und Sully sich gegen jede Menge Handlanger der Bösewichte wehren müssen. Das alles ist schön anzusehen, wenn auch nicht unbedingt besonders überraschend. Irgendwie wäre es halt doch witziger, Nathan nicht nur zuzuschauen, sondern ihn auch steuern zu können.

Alles in allem ist Uncharted zu einem anständigen Actionfilm mit sympathischen Helden geworden. Kenner der Spiele bekommen einige Insider-Gags, gespielt haben muss man aber keinen der Uncharted-Teile. Muss man aber unbedingt ins Kino gehen, um Uncharted zu sehen? Nicht unbedingt, der Film kommt sicher auch im Heimkino gut. Wer also gerade nicht ins Kino gehen will, aber an Uncharted interessiert ist, kann auch darauf warten, dass der Film als Download, DVD/Blu-Ray oder Stream verfügbar wird. Das passiert inzwischen meistens recht bald nach dem Kinostart.