„The Righteous Gemstones“ :
Vater, Sohn und unheiliger Geist

Lesezeit: 4 Min.
Familiengottesdienst: Eli Gemstone (John Goodman, Mitte) mit seinen Söhnen Jesse (Danny McBride, rechts) und Kelvin (Adam DeVine).
Bis der Klingelbeutel platzt: In „The Righteous Gemstones“ spielt John Goodman einen gierigen Fernsehprediger, dessen Kinder komplett aus der Reihe tanzen.

Vom Gottessohn keine Spur, und auch der gütige Vater hält sich bedeckt: Die Unterhaltungsindustrie hat die Figur des unheilbringenden Patriarchen wiederentdeckt. Männer sind hier grausame Könige und Zerstörer, getrieben von Machtgier, Anerkennung, die sich durch schwarzweiße Absolutheit auszeichnet, oder ihrer verdorbenen Vorstellung von Gerechtigkeit. Was Ozymandias in der Serie „Watchmen“ ist, Logan Roy in „Succession“, Frank Sheeran und Jimmy Hoffa in „The Irishman“, verkörpert in der HBO-Serie „The Righteous Gemstones“ nun John Goodman, der einiges an Körperfülle, nicht aber an Präsenz verloren hat, in der Rolle des Dr. Eli Gemstone, eines schwerreichen, verwitweten Fernsehpredigers von Gottes Gnaden.

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