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„Grace Hopper“ : Google verlegt ein neues Unterseekabel nach Europa

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Bild: Google

Die großen Tech-Konzerne stecken viele Milliarden in eigene Netzwerke rund um den Globus. Das ist mitunter auch politisch heikel.

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          Der amerikanische Internetkonzern Alphabet (Google) verlegt eine neue, hochmoderne Datenleitung von den Vereinigten Staaten nach Europa. Das Unterseekabel soll in New York beginnen und in der britischen Ortschaft Bude enden, eine Abzweigung soll im spanischen Bilbao an Land treffen.

          „In der heutigen Zeit, in der die Art und Weise, wie wir arbeiten, spielen und uns verbinden, immer digitaler wird, ist eine zuverlässige Konnektivität wichtiger als je zuvor“, erläutert der dafür zuständige Google-Manager Bikash Koley in einem Blogbeitrag die Investition. Der Konzern verspricht sich von der geplanten Leitung mehr Kapazität für eigene Dienste wie Meet, Gmail oder Google Cloud.

          Gegenwärtig fließt nach Angaben von Google 98 Prozent des internationalen Internetverkehrs durch Unterseekabel rund um den Globus. Google setzt dabei stark auf eine eigene entsprechende Infrastruktur. Der Konzern hat eine Datenleitung durch den Pazifik verlegt, die von der nordamerikanischen Westküste bis nach Chile reicht. Eine weitere Verbindung ließ Google durch den Atlantik an die französische Küste verlegen.

          Sorge vor Spionage

          Die nun angekündigte Leitung mit einer Länge von ungefähr 6300 Kilometern wiederum soll dereinst helfen, die Leitung „Equiano“ in die Google-Infrastruktur zu integrieren, die in Portugal beginnt und sich an der afrikanischen Westküste durch den atlantischen Ozean entlangzieht. Das neue Hochgeschwindigkeits-Datenkabel ist nach der Computer-Pionierin Grace Hopper benannt.

          Google-Manager Koley stellte in Aussicht, mit dem Projekt auch technisch Maßstäbe setzen zu wollen. „Grace Hopper wird ein neuartiges Glasfaser-Switching beinhalten, das eine höhere Zuverlässigkeit in der globalen Kommunikation ermöglicht, und uns erlaubt, den Verkehr besser um Ausfälle herumleiten zu können.“

          Der Internetkonzern aus dem kalifornischen Mountain View ist dabei nicht das einzige Tech-Unternehmen, das eigene Datenleitungen rund um die Welt zieht. Das soziale Netzwerk Facebook kündigte unlängst an, eine zigtausend Kilometer lange Leitung rund um Afrika zu verlegen – ebenfalls, um eigene Dienste zuverlässiger und schneller ausliefern zu können.

          Auch in diesem Bereich zeigt sich, wie sich die zugenommenen geopolitischen Spannungen technologisch entladen. So beabsichtigte Google eigentlich, gemeinsam mit Facebook und anderen Unternehmen eine in Los Angeles beginnende Leitung durch den Pazifik bis nach Hongkong zu verlegen.

          Für das letzte Teilstück bis an die Metropole, in der die chinesische Führung gerade ein neues Sicherheitsgesetz erlassen hat, verweigerte die amerikanische Regierung indes die Erlaubnis – aus der Sorge heraus, dadurch anfälliger für Spionage aus China zu sein.

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