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Prinz William Ärger über Darstellung Dianas in BBC-Drama

Prinz William
Prinz William
© WPA Pool / Getty Images
Prinz William und die BBC haben aktuell keinen guten Draht zueinander. Erst im Mai 2021 wurde aufgedeckt, dass der Journalist Martin Bashir 1995 sein berühmtes "Panorama"-Interview mit Prinzessin Diana mit gefälschten Dokumenten erschlichen und manipuliert hatte. Jetzt reizen die Fernsehmacher den künftigen Thronfolger mit der Darstellung seiner Mutter in einem Drama um den verstorbenen Sexualverbrecher Jimmy Savile. 

Das Fass droht langsam überzulaufen. Prinz William, 39, soll erschüttert sein angesichts der "Rolle", die seine verstorbene Mutter Prinzessin Diana, †36, in dem Drama "The Reckoning" einnehmen soll. Die BBC nimmt sich in dem Film ihrem 2011 verstorbenen Star-Moderator Jimmy Savile, †84, an, der über Jahrzehnte im Zusammenhang mit seinem Job bei der britischen Rundfunkanstalt Dutzende Kinder und Jugendliche missbraucht haben soll. Kate Tickle in der Rolle von Diana ist darin offenbar in einer Szene Seite an Seite mit dem von Steve Coogan, 56, dargestellten Sexualstraftäter zu sehen.  

Prinz William möchte Diana nicht "neben diesem abscheulichen Monster" sehen

Genau genommen geht es um ein Aufeinandertreffen der damals frischgebackenen Mutter mit Savile bei der Eröffnung des "National Spinal Injuries Centre" im Stoke Mandeville Hospital im Jahr 1983. Laut "Sun" habe man offenbar gehofft, dass es diese Szene nicht in den finalen Schnitt des Films schaffe. "Prinz William hätte es vorgezogen, seine Mutter überhaupt nicht neben diesem abscheulichen Monster zu sehen", so eine Quelle aus der TV-Branche gegenüber dem Blatt. "Aber er ist besonders unzufrieden, dass es in einer BBC-Sendung stattfindet – und dazu in einer, die sich als so kontrovers erwiesen hat." 

Prinzessin Diana und Prinz Charles kommen nicht zu Wort 

Offenbar hegt der älteste Sohn von Prinz Charles, 73, den Verdacht, dass seine Mutter als Zugpferd für die TV-Produktion herhalten soll. "Obwohl Diana eine der wichtigen Personen war, bei denen sich Savile einschmeichelte, gab es viele andere, deren Einfluss eine größere Rolle dabei spielte, dass er Zugang zu jungen Leuten erhielt und sich vor aller Augen versteckte." 

Prinzessin Diana und Jimmy Savile
Auch im Jahr 1987 trafen Prinzessin Diana und der damals gefeierte BBC-Starmoderator Jimmy Savile beim Besuch des Stoke Mandeville Hospital in Buckinghamshire aufeinander.
© Dana Press

Die Darstellung von Williams Eltern in dem umstrittenen Film wird von der BBC gegenüber "Daily Mail" dann auch eher als eine Randnotiz beschrieben: "Prinz Charles und Prinzessin Diana haben keine Sprechrollen, sind aber kurz in einer Szene zu sehen, die ihre Anwesenheit bei der offiziellen Eröffnung der neuen Abteilung für Wirbelsäulenverletzungen im Stoke Mandeville Hospital widerspiegelt", so ein Sprecher der Sendeanstalt. 

Geschichte mit "Sensibilität und Respekt"

Der Entschluss, Saviles Leben fiktional zu dokumentieren, stieß im Vorfeld bei vielen auf Ablehnung. Die BBC hatte jedoch erklärt, dass sie mit seinen Opfern zusammengearbeitet habe und eine Geschichte "mit Sensibilität und Respekt" darstellen werde. Selbst Hauptdarsteller Steve Coogan gab zu, sich seine Entscheidung für die Rolle nicht leicht gemacht zu haben. Bestärkt hat ihn allerdings die Aufarbeitung des Themas: "Neil McKay hat ein intelligentes Drehbuch geschrieben, das sensibel eine schreckliche Geschichte angeht, die, so erschütternd sie auch sein mag, erzählt werden muss", so der Schauspieler, der bisher vor allem für komödiantische Rollen bekannt ist. 

Opfer von Jimmy Savile sollen eine Stimme erhalten

James Wilson Vincent "Jimmy" Savile stammte aus einfachen Verhältnissen und wurde binnen Jahren ein Superstar in Großbritannien. Spekulationen über seine Verbrechen kamen noch zu seinen Lebzeiten auf. Doch erst nach seinem Tod vor über zehn Jahren leitete sein Arbeitgeber Untersuchungen ein. Die BBC fand heraus, dass er mindestens 72 Kinder, einige davon erst acht Jahre alt, zwischen 1959 und 2006 grausam missbraucht haben soll.  

Informationen zu Hilfsangeboten

Sie haben sexuellen Missbrauch oder Ähnliches erlebt? Das Hilfetelefon des "Hilfeportals Sexueller Missbrauch" ist anonym und kostenlos unter 0800/2255530 zu folgenden Zeiten erreichbar: Mo, Mi, Fr: 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr; Di, Do: 15:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Auch die "Nummer gegen Kummer" bietet von Montag bis Samstag, von 14:00 Uhr bis 20:00 Uhr kostenfrei und anonym unter 116111 Hilfe an. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite des "Hilfeportals Sexueller Missbrauch".

Keine leichte Kost. Doch Jeff Pope, der ausführende Produzent von "The Reckoning", erklärte: "Ich denke, das ist eine Geschichte, die erzählt werden muss. Wir müssen verstehen, warum ein Mann wie Jimmy Savile so lange immun gegen eine angemessene Überprüfung und strafrechtliche Ermittlungen zu sein schien."  

Laut BBC berufe sich der Film auf "umfangreiche und weitreichende Forschungsquellen". Piers Wenger, Leiter von BBC Drama, beschwichtigt ebenfalls: "Die Geschichte von Jimmy Savile ist eine der emotionalsten und beunruhigendsten unserer Zeit. Wir wollen diese Verbrechen nicht sensationell machen, sondern seinen Opfern eine Stimme geben."  

Die Dreharbeiten zu "The Reckoning" sind noch nicht abgeschlossen. Auch ein Sendedatum für den Film steht noch nicht fest. Prinz William hat also theoretisch noch ein wenig Spielraum, um zu intervenieren und den Machern die Szene mit seiner Mutter auszureden. Ob es ihm allerdings tatsächlich gelingen würde, bleibt fraglich. 

Verwendete Quellen: thesun.co.uk, dailymail.co.uk    

ama Gala

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