Studie macht deutlich

Long-Covid-Risiko bei geimpften Kindern minimal

Wissenschaft
24.01.2022 13:57

Auch wenn Kinder in Österreich bislang meist milde Verläufe nach einer Corona-Infektion hatten, dürften auch sie von langfristigen Komplikationen durch Long Covid betroffen sein. Wie eine aktuelle Studie des amerikanischen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) nun belegt, reduziert sich das Risiko für geimpfte Kinder dafür jedoch immens. Die Wahrscheinlichkeit, von der neuartigen Krankheit betroffen zu sein, wird nach einer vollständigen Impfung fast ausgeschlossen.

Zuletzt warnte die WHO davor, die aktuell immense Infektionswelle bei Kindern einfach „durchlaufen“ zu lassen. Grund für die Sorge, die auch viele Gesundheitsexperten teilen, sind dabei die neuartigen Krankheitsbilder MIS-C (Multisystem-Entzündungssyndrom) oder PIMS (Pädiatrisches entzündliches Multisystem-Syndrom). Diese können bei Kindern und Jugendlichen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 auftreten - selbst wenn der Verlauf einer Infektion auf den ersten Blick harmlos verlaufen ist.

Daten sprechen für Impfung
Während viele Kinder (oft auch mangels Zulassung eines entsprechenden Impfstoffes) noch nicht gegen das Coronavirus geimpft sind und damit auf die klassischen Hygienemaßnahmen angewiesen sind, spricht nun eine weitere Studie eindeutig für die Impfung auch von Kindern. War die Datenlage zu dem Thema bislang eher dürftig, zeigen neue Erkenntnisse, dass eine Impfung einen sehr hohen Schutz gegen MISC- oder PIMS mit sich bringt.

Das Krankheitsbild MIS-C

Erste Symptome von MIS-C treten nicht direkt nach einer Corona-Infektion auf, sondern etwa zwei bis sechs Wochen später. Üblicherweise findet man nach diesem Zeitraum keine Corona-Viren mehr im Körper - vielmehr lassen sich Antikörper als Antwort der Immunreaktion nachweisen. Warum sich das Syndrom entwickelt, ist nicht bekannt.

Mit der Krankheit MIS-C gehen charakteristische Symptome einher, die teilweise an das Kawasaki-Syndrom erinnern. Im Gegensatz dazu handelt es sich allerdings nicht um eine Gefäßentzündung (Vaskulitis), sondern um eine Entzündungserkrankung, die das ganze Körpersystem betrifft. Neben den Gefäßen also auch die Organfunktionen. Studien zeigen, dass meist vier oder mehr Organe der Kinder betroffen sind. Der Verlauf der Krankheit erinnert an eine schwere Blutvergiftung (Sepsis).

Risiko sinkt um 91 Prozent
Konkret haben die Wissenschaftler dabei den Impfstoff von Biontech/Pfizer analysiert, der in den USA und Europa ab einem Alter von fünf Jahren zugelassen ist. Und die langfristigen Effekte waren sehr erfreulich: Demnach sank das Risiko, nach von zwei Dosen des Impfstoffes an MISC zu erkranken um 91 Prozent. Von den schwerkranken MISC-Patienten, die lebenserhaltende Maßnahmen benötigten, waren hingegen alle nicht geimpft.

In der Praxis zeigte sich die Verabreichung des Impfstoffes also als „hochwirksam“, wie die CDC weiter ausführte. Die Ergebnisse würden damit die Empfehlung zur Impfung bei Kindern weiter untermauern.

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