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Verena Kiermeier: Platz Drei bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres

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Tore für das Team: Verena Kiermeier.
Tore für das Team: Verena Kiermeier. © Franzi Kugler

Verena Kiermeier erhielt bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres den dritten Platz. Die Torjägerin, die mit der SpVgg Attenkirchen in die Bezirksliga aufsteigen will, ist im Interview.

Attenkirchen Beim Frauenfußball ist die SpVgg Attenkirchen eine der Top-Adressen im Landkreis Freising. Nun erreichte mit Verena Kiermeier ein Eigengewächs den dritten Rang bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres.

Frau Kiermeier, freuen Sie sich über den 3. Platz?

Verena Kiermeier: Die Aufstellung zur Wahl war für mich schon eine große Überraschung und dementsprechend freue ich mich auch und möchte mich an dieser Stelle auch bei allen bedanken, die für mich abgestimmt haben.

Die Corona-Pandemie hat auch Einfluss auf Ihren Spiel- und Trainingsbetrieb. Wie hält man sich in der aktuellen Situation als Fußballerin fit?

Wir als Team machen einmal die Woche ein Krafttraining über Zoom mit unser Trainerin Margit Wiesheu. Hinzukommen noch verschiedenen Teamchallenges. Aktuell liegt dabei der Fokus auf den gelaufenen Kilometern, aber unsere Trainer suchen immer nach neuen Ideen, um die eh sehr hohe Motivation noch einmal zu steigern.

Verena Kiermeier: „Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen bedanken, die für mich abgestimmt haben“

Ist Ihrer Meinung nach an Spiele in dieser Saison noch zu denken oder wäre ein Abbruch doch sinnvoller gewesen?

Ich würde mich sehr auf das letzte ausstehende Spiel gegen den direkten Konkurrenten aus Schwaig freuen, zumal es dann um den Aufstieg in die Bezirksliga geht. Aber aufgrund der gesetzten Deadline glaube ich nicht, dass dies noch zu realisieren ist. Ein Abbruch wäre jetzt auch viel zu spät. Eine derartige Entscheidung hätte bereits deutlich früher fallen müssen, auch wenn bei einem Abbruch die Quotientenregel gelten sollte.

Wie sehen Sie die Chancen auf den Aufstieg, falls die Partie doch noch stattfinden sollte?

Wir haben gute Chancen, weil wir als Team sehr viel individuell trainieren und dementsprechend konditionell sehr gut aufgestellt sind. Fußballerisch sind alle Teams der Liga gleichermaßen außer Gefecht gesetzt, weshalb ich nicht glaube, dass wir in diesem Punkt einen großen Nachteil haben werden.

Wie finden Sie es, dass Profisport erlaubt bleibt, die Amateure bei diesen Regelungen aber weiterhin außen vor bleiben?

Einerseits verstehe ich, dass die Profisportler weiter machen dürfen. Es ist ja schließlich ihr Job. Allerdings wäre es vor allem für die Kinder sehr wichtig, endlich wieder spielen zu dürfen, da diese die Krise eh schon mit am härtesten trifft und ein wenig Normalität für die Kids ganz gut wäre.

Verena Kiermeier: „Vor allem für die Kinder wäre es sehr wichtig, endlich wieder spielen zu dürfen“

Neben der eigenen Sportlerkarriere trainieren Sie die C-Juniorinnen der SpVgg. Wie ergeht es den Mädels in der aktuellen Situation?

Die warten auch schon gespannt drauf, endlich wieder kicken zu dürfen und freuen sich wie wir alle natürlich auf die Zeit nach der Pandemie.

Auch die Torschützenkanone ist in greifbarer Nähe. Was würde Ihnen dieser zusätzliche Titel bedeuten?

Das wäre für mich eher nebensächlich. Ich schieße die Tore ja nicht für mich, sondern für das Team und hoffe, dass ich damit die gesamte Mannschaft ein Stück weit näher an den gewünschten Aufstieg bringen kann. Aus meiner Sicht wäre es auch mal wichtig, nicht nur die Stürmer zu würdigen. Wenn man hinten viele Tore kassiert, kann man auch kein Spiel gewinnen. Dafür wäre beispielsweise die Abwehr mit den wenigsten Gegentoren oder das Team mit der besten Tordifferenz zu ehren.

In der vergangenen Woche hat sich Heiko Vogel aufgrund seiner Äußerung gegenüber zwei Schiedsrichterinnen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dazu haben sich auch vermehrt berühmte Fußballerinnen geäußert und auch mit einem offenen Brief an den DFB gewandt. Wie finden Sie die Äußerung und die angesetzte Strafe?

Bei der Aussage fehlen mir einfach die Worte. Es ist klar, dass wir als Frauen nicht die körperlichen Voraussetzungen wie Männer haben. Aber diese Aussage zeugt von einem sehr schwachen Charakter und zeigt wieder einmal, dass wir Frauen auch im Fußball noch weit weg von Gleichberechtigung sind. Manche Frauenfußballspiele sind dabei oft schöner anzusehen wie die der Männer, vor allem, weil wir nicht so verweichlicht sind. Die „Strafe“ zeigt in die falsche Richtung. Außerdem hätte diese Aussage eine viel längere Sperre nach sich ziehen müssen, weil das in der heutigen Zeit ein absolutes NoGo ist. Ich persönlich würde mich nicht von jemanden trainieren lassen, der sich zuvor so abfällig gegenüber dem Frauenfußball geäußert hat.

Interview: Franzi Kugler

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