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"Unklare Lage" Der Münchner "Tatort" im Schnellcheck

Kommissar Batic im Münchener Untergrund.

Kommissar Batic im Münchener Untergrund.

(Foto: BR/ X Filme)

An der Isar geht die Angst vor einem Anschlag um, der viele Menschenleben kosten könnte. Ein Täter ist unschädlich gemacht, doch vermutlich gibt es einen weiteren. Er soll in München unterwegs sein und einen Sprengsatz im Rucksack haben. Batic, Leitmayr und dem gesamten Team läuft die Zeit davon.

Das Szenario

Als die Polizei vor ihrer Tür steht, bricht für das Elternpaar Scheuer Eltern (Isabella Bartdorff und Martin Lindow) eine Welt zusammen. Ihr Sohn Tom hat in einem Linienbus den Fahrkarten-Kontrolleur getötet, mit weiteren Morden gedroht und wurde daraufhin von einem SEK-Mann erschossen. Als wenn das nicht verheerend genug wäre, ergibt sich jedoch ein weiterer, schlimmer Verdacht. Tom könnte einen Komplizen gehabt haben. Einen, der immer noch in München herumfährt, möglicherweise bewaffnet und mit einem Sprengsatz ausgestattet ist - und bei dem es sich um Toms Bruder Mike (Max Krause) handeln könnte.

Für Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec) entwickelt sich dieser Fall zu einem enervierenden Einsatz, denn die ganze Stadt ist von dieser Lage betroffen. Niemand weiß, wann der flüchtige Komplize zuschlägt - und ob es ihn überhaupt gibt, denn genau genommen ist es für das Münchner Kommissars-Tandem nicht mehr als eine Theorie. Als Mike schließlich den Verdacht zunächst zerstreuen kann, steht die Polizei vor dem Nichts. Bis sich ein ganz neuer Verdachtsmoment ergibt.

Die eigentliche Botschaft

Es ist weniger eine Botschaft denn eine zeitgenössische Studie. Es ist ein Versuch, die Geschehnisse, die Gefühle, die Schwierigkeiten, Gefahren und Ängste abzubilden, die sich im Falle eines möglichen Terroranschlages, eines Massenmordes, eines Amoklaufes, wie immer man es auch nennen will, in einer Großstadt wie München ergeben.

Darüber wird in der Mittagspause geredet

Neben den Erinnerungen an die Morde rund um das Olympia-Einkaufszentrum in Moosach am 22. Juli 2016 dürfte es das Ende des Films sein, das einiges an Aufruhr verursacht. Batic gibt einen tödlichen Schuss auf Scheuers Freundin Janja (Pauline Werner) ab. War sie tatsächlich bewaffnet? Befand sich eine Bombe in ihrem Rucksack? Oder hat sich der doch so erfahrene Kommissar hier getäuscht?

Der Plausibilitätsfaktor

Verdachtsmomente und Gerüchte, Verschwörungstheorien auf Facebook, Twitter, Instagram, widersprüchliche Zeugenaussagen, die Bevölkerung in Panik, die polizeilichen Ermittlungen ein Drahtseilakt, ein Wettlauf gegen die Uhr - das alles ist überaus stimmig und ansteckend-aufregend in Szene gesetzt.

Die Bewertung

10 von 10 Punkten. Realistisch, hochspannend, toll gespielt, ohne Klischees oder plakative Action - ein Top-"Tatort", der durchweg fesselt und seine Zuschauer geschafft zurücklässt.

Quelle: ntv.de

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