Politik

Kiew: Sind auf alles vorbereitet Putin reist zu Lukaschenko nach Minsk

Das ukrainische Militär erwartet im kommenden Jahr eine neue Großoffensive Moskaus Richtung Kiew. Kurz vor dem Jahreswechsel macht sich Russlands Präsident Putin auf, seinen belarussischen Verbündeten Lukaschenko zu treffen. Es ist der erste Belarus-Besuch des Kremlchefs seit Jahren.

Russlands Präsident Wladimir Putin wird heute bei seinem ersten Besuch in Belarus seit Jahren Machthaber Alexander Lukaschenko treffen. Unter anderem wollen die beiden Langzeit-Staatschefs über die strategische Partnerschaft der beiden Länder sprechen, die einen Unionsstaat bilden, sowie über regionale und internationalen Fragen.

Putin, der seinen Kollegen zuletzt 2019 in Minsk besucht hatte, wird bei diesem Arbeitsbesuch von mehreren Regierungsmitgliedern begleitet. Nach Verhandlungen in größerer Runde wollen sich Putin und Lukaschenko zu Einzelgesprächen zurückziehen.

Belarus ist wirtschaftlich von Russland abhängig, Lukaschenko lebt von Putins Krediten. Zudem haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beide Ex-Sowjetrepubliken ihre militärische Zusammenarbeit deutlich ausgebaut. Belarus stellt etwa seine Militärbasen für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung. Anfang Oktober verkündeten Moskau und Minsk die Aufstellung einer gemeinsamen Eingreiftruppe, die in Belarus stationiert ist.

Berichten zufolge verlegt Moskau weiterhin militärisches Equipment nach Belarus. In den vergangenen Tagen sollen 50 gepanzerte Militärfahrzeuge im Land eingetroffen sein. Bereits am 11. Dezember sei ein Militärkonvoi mit 30 neuen Militärfahrzeugen in Belarus angekommen, berichtet etwa das unabhängige Militärbeobachtungsmedium "Belaruski Hajun.

Die Verlegungen befeuern Spekulationen über eine neue russische Offensive, die möglicherweise von Belarus ausgehen könnte. Der ukrainische Oberkommandierende Walerij Saluschnyj rechnet im kommenden Jahr mit einem Großangriff Moskaus. "Im schlimmsten Fall Ende Januar", sagte er vergangene Woche in einem Interview mit der britischen Zeitschrift "Economist". Die Russen würden rund 200.000 frische Soldaten dafür ausbilden. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie Kiew erneut angreifen werden", sagte Saluschnyj.

Die Ukraine ist nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf alle denkbaren Szenarios an den Grenzen zu Russland und Belarus vorbereitet. Der Schutz der Grenzen sei vorrangig, sagt er in seiner täglichen Video-Ansprache am Sonntagabend. "Egal wer oder was versucht, Minsk zu etwas zu überreden, es wird ihnen nicht helfen", so der Präsident.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/rts

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