Formel1

Formel-1-Lehren aus Singapur-GP Hurra, Verstappen ist doch ein Mensch

Max Verstappen fuhr in Singapur kein gutes Rennen.

Max Verstappen fuhr in Singapur kein gutes Rennen.

(Foto: IMAGO/Eibner)

Max Verstappen ist frustriert, Max Verstappen menschelt: Beim Grand Prix in Singapur fährt der Formel-1-Weltmeister sein schwächstes Saisonrennen, vergibt die erste WM-Chance und hat "überhaupt keinen Spaß". In Japan soll alles besser werden. Sebastian Vettel darf sich immerhin über den Bestand eines Rekords freuen.

Max Verstappen menschelt

Hurra, er ist ein Mensch! Das hätte man ja beinahe vergessen können in den vergangenen Monaten. Max Verstappen hatte 11 von 16 Rennen gewonnen, zuletzt fünf in Serie. Egal auf welcher Strecke und auch egal, ob er in der Startaufstellung weit hinten stand. In Singapur aber versagte am Samstag zunächst sein Red-Bull-Team, am Sonntag dann auch der Weltmeister selbst. Ein schwacher Start, ein harter Verbremser, so ging es von Rang acht nicht mehr weit nach vorn. Und drumherum zeigte Verstappen, dass ihm das alles noch ziemlich nah geht. Trotz eines WM-Vorsprungs, bei dem man schon mal abstumpfen könnte.

Die vergebene erste WM-Chance nach dem schwächsten Rennen seiner Saison frustrierte Verstappen mächtig. "Ich hatte überhaupt keinen Spaß", sagte der Formel-1-Weltmeister: "Es ist besser, dieses Rennen einfach zu vergessen und nach Japan weiterzuziehen." Und in Suzuka kann der Niederländer die erfolgreiche Titelverteidigung nun auch aus eigener Kraft perfekt machen: Gewinnt der 25-Jährige am kommenden Sonntag (7 Uhr/Sky) und fährt in seinem Red Bull auch noch die schnellste Rennrunde, kann Ferrari-Star Charles Leclerc selbst mit Rang zwei nichts mehr ausrichten und muss sich im längst entschiedenen Titelkampf auch rechnerisch geschlagen geben.

Dennoch Erleichterung bei Red Bull

Der Weltmeister war an der Spitze also verhindert, dann sprang eben der andere Mann im schnellsten Auto ein? So selbstverständlich ist das nicht für Red Bull in dieser Saison. Sergio Perez hatte einen guten Start ins Jahr, die Weiterentwicklungen am RB18 verschoben die Kräfteverhältnisse dann aber deutlich: Verstappen kam immer besser mit dem Auto zurecht, Perez immer schlechter. Schon vor der Sommerpause begann das, zuletzt schaffte der Mexikaner es in sechs Rennen nur einmal aufs Podest - auch seine Schwäche ist ein Grund, weshalb Verstappen schon so früh den Titel perfekt machen kann. Umso größer waren nun Freude und Erleichterung bei Red Bull und bei Perez über den souveränen Auftritt. "Er ist ein fantastisches Rennen gegen Charles Leclerc gefahren", sagte Motorsportchef Helmut Marko.

Schumacher kämpft weiter um Vertrag

Ohne jede Erfahrung auf diesem Straßenkurs war Mick Schumacher nach Singapur gekommen, das war etwas undankbar. Schließlich soll der 23-Jährige sich ja weiterhin für einen neuen Vertrag bei Haas empfehlen. Was er daraus machte, war dann ordentlich. In den Trainings und im Qualifying war er langsamer als der erfahrene Teamkollege Kevin Magnussen, im Rennen überzeugte er aber weitgehend. Mit etwas mehr Glück beim Timing des Boxenstopps wäre er wohl in die Top 10 gerutscht, gegen George Russell verteidigte er einen hinteren Platz lange erfolgreich. "Wir müssen ja darum kämpfen, als ginge es um die WM", sagte er später, "wir warten verzweifelt auf diese Punkte." Den Kontakt mit Russell hätten dann aber wohl beide Piloten verhindern können.

Rekordsieger bleibt Rekordsieger

Der Heppenheimer nimmt als Rekordsieger Abschied von einer seiner liebsten Strecken, und vielleicht bleibt er es noch eine Weile. Fünfmal hat Sebastian Vettel in Singapur gewonnen, nur Lewis Hamilton (4) ist ihm auf den Fersen. Der letzte Auftritt beim Nachtrennen wird allerdings wohl nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben. Es war kein schlechtes Rennen im Aston Martin, aber auch kein Ausreißer nach oben. Der wäre durchaus möglich gewesen, ähnlich wie Schumacher fehlte Vettel etwas Glück beim Timing der Boxenstopps. Viele Safety-Car-Phasen sorgten für viele Chancen - die allerdings eher den anderen nutzten. Von Startplatz 13 war aber auch Rang acht in diesem Rennen keine Selbstverständlichkeit.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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