45 Jahre „Low“ von David Bowie: All der Kram mit dem Selbstmitleid

Mit dem Experimentalalbum befreite sich David Bowie aus eigener Kraft aus der Frustration, die ihn in Los Angeles überkam, und legte den Grundstein seiner Berliner Trilogie.

1976 war David Bowie eigentlich am Ziel seiner Träume: Mit „Young Americans“ und den REtB-gefärbten Singles „Fame“ und „Golden Years“ hatte er eine Erfolgsformel gefunden, die ihm auch in Amerika Superstar-Status gebracht hatte.

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Aber Bowie, den es nie lange auf eingefahreren Gleisen hielt, fühlte sich in Los Angeles zunehmend frustriert und desillusioniert. Also verordnete er sich kurzerhand eine radikale Veränderung: „Was du jetzt tun musst, ist dich selbst genauer zu betrachten. Such‘ dir ein paar Leute, die du nicht verstehst, und einen Ort, wo du nicht sein willst, und stürz‘ dich hinein!“

Düstere Klanglandschaften aus einer geteilten Stadt

Also ging er nach Europa zurück, genauer: nach Berlin, einem Ort, der gespalten war wie er selbst. Hier entstanden nun die Aufnahmen zu seinem neuen Album. Die erste Seite handelt von ihm selbst: „Always Crashing In The Same Car“ und „all der Kram mit dem Selbstmitleid“, wie er mal launig formulierte.

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Auf Seite zwei verarbeitete er mit Hilfe von Brian Eno seine Eindrücke von der geteilten Stadt und dem Ostblock. Da sich diese kaum in Worte fassen ließen, entstanden vor allem düstere Klanglandschaften.

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In der Summe ergab das eine Art Experimentalalbum, mit dem sich Bowie aus eigener Kraft befreit und gleichzeitig neue Perspektiven eröffnet hat. Ganz zu schweigen vom nachhaltigen Einfluss, den „Low“ auf nachfolgende Musikergenerationen ausübte.

Gabriele Werth

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