David Byrne entschuldigt sich für Blackfacing in einem alten Promo-Clip

In einem Promo-Video zum 1984er Talking-Heads-Konzertfilm „Stop Making Sense“ spielte David Byrne gleich mehrere Charaktere – darunter auch einige People of Color. Um diese zu verkörpern, ließ er sich das Gesicht deutlich dunkler schminken. Keine gute Idee, wie er jetzt feststellen musste.

Manche Dinge altern nicht gut: So auch der Promo-Clip zum Talking-Heads-Konzertfilm „Stop Making Sense“ von 1984, in dem Frontmann David Byrne gleich in mehreren Rollen zu sehen ist. In dem Video stellte er auch People of Color mithilfe von jeder Menge dunkler machendem Make-up dar. Für das Blackfacing entschuldigte sich der Musiker nun umfassend.

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In dem viereinhalb Minuten langen Clip, der auch immer noch bei YouTube zu finden ist, mimt der inzwischen 68-Jährige mehrere Charaktere, die ihn als David Byrne interviewen. Was als kreative Werbung für seine Band gedacht war, ging seiner Meinung nach hinten los. Auf seinem Twitter-Account sprach er das Problem nun direkt an.

„Ein großer Fehler“

David Byrne beginnt mit einer Erklärung, wie er jetzt auf diesen alten Clip gestoßen ist: „Kürzlich wies ein Journalist auf etwas hin, dass ich 1984 in einem Promo-Video-Sketch für den Konzertfilm „Stop Making Sense“ der Talking Heads gemacht hatte. In dem Stück trete ich als eine Reihe verschiedener Charaktere auf, die sich selbst interviewen, und einige der porträtierten Personen sind People of Color. Ich hatte diesen Sketch fast vergessen, und ich bin dankbar, dass ich darauf aufmerksam gemacht wurde.“

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Weiterhin erklärt er dann: „Nachdem ich mich selbst in den verschiedenen Charakteren gesehen habe, […] gebe ich zu, dass es ein großer Fehler in der Beurteilung war, der Mangel an wirklichem Verständnis zeigt. Es ist, als ob man in einen Spiegel schaut und jemand anderen sieht – man ist oder war nicht die Person, für die man sich hielt.“

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David Byrne spricht auf Twitter außerdem davon, dass er sich mittlerweile geändert hat: „Wir haben riesige blinde Flecken bei uns selbst – nun, ich auf jeden Fall. Ich würde gerne glauben, dass ich über solche Fehler hinaus bin, aber zu der Zeit war ich das eindeutig nicht. Wie ich am Ende unserer Broadway-Show „American Utopia“ sage: „Ich muss mich auch ändern“…und ich glaube, dass ich mich seitdem verändert habe.“

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„Man hofft, dass die Menschen die Gnade und das Verständnis haben, dass jemand wie ich, einfach jeder, wachsen und sich verändern kann, und dass die Vergangenheit mit Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein behandelt werden kann“, bittet Byrne zuletzt noch um Verständnis. Daraufhin erhielt er tatsächlich von seinen Followern viel positives Feedback.

Das besagte „Stop Making Sense“-Video:

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Ein Film zu David Byrnes „American Utopia“-Show wird außerdem am 17. Oktober auf HBO Max zu sehen sein. Das Werk wurde von Spike Lee gedreht, der die Aufführung mit elf Musiker*innen, Tänzer*innen und Sänger*innen festhielt.

Auch was die Zukunft Talking Heads betrifft, äußerte sich Byrne vor nicht all zu langer Zeit. Im Dezember wunderte sich der 68-Jährige über Wiedervereinigungsgerüchte, nachdem auf Instagram plötzlich ein Account unter dem Bandnamen aufgetaucht war. Eine Reunion schloss er zumindest für sich selbst aber eindeutig aus. Gegenüber dem amerikanischen ROLLING STONE erzählte er damals klar, dass es eine Reunion nur ohne ihn geben werde. „Ich habe nie davon gehört und weiß auch nicht, was das ist oder wer das geplant hat“, so Byrne. „Was auch immer die anderen aus der Band denken, es ist allein ihre Entscheidung und ich wünsche ihnen viel Glück.“

Auf eine Wiedervereinigung muss also verzichtet werden, doch vielleicht hilft „American Utopia“ dem ein oder anderen über die Enttäuschung hinweg.

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