Neil Young zeigt Empathie für Kapitol-Stürmer

Neil Young meint, die rechte Meute sei der Manipulation Trumps zum Opfer gefallen: „Ich habe Empathie für die Menschen, deren Überzeugung als politische Waffe missbraucht wurde.“

Dass Neil Young Donald Trump verachtet, hat dieser bereits mehrfach öffentlich kundgetan. Nun zeigt sich der Musiker jedoch verständnisvoll gegenüber den Kapitol-Stürmern. Er ist überzeugt, dass diese von Trump manipuliert und als politische Waffe eingesetzt worden seien: „Ich war schockiert, als ich sah, wie die Konföderierten-Flagge im Saal geschwenkt wurde; die Zerstörung und die Respektlosigkeit. Aber am meisten taten mir die Leute leid.“

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Die Menschen wollen lediglich gehört werden

Auf seiner Archives-Webseite postete Neil Young nun ein ausführliches Statement anlässlich des Kapitol-Sturms von Trump-Anhängern in der vergangenen Woche. Aus diesem geht hervor, dass Young die Tat des rechten Mobs zwar nicht gutheiße, jedoch auch jene Individuen lediglich Opfer von Trumps Manipulationstechniken seien. Für die wütende Meute habe er Empathie und sagt, sie „wurden manipuliert und ihre Überzeugungen als politische Waffen verwendet.“

Young behauptet, dass die Menschen lediglich gehört werden wollen, um an einer Revolution Teil zu haben. Er verweist auf eine Frau, die vergangenen Mittwoch (6. Januar) beim Sturm in Washington DC mit Reizgas beschossen wurde und schreibt, dass sie „eine von Tausenden war, die das Gefühl hatten, für ihre Überzeugungen verfolgt zu werden, das Gefühl, dass die amerikanische Macht sich einfach nicht kümmert.“

Young weiter: „Alles, was sie tat, war zu versuchen, in der Revolution gehört zu werden.“

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Social Media ist Trumps Manipulationswaffe

Young erklärte, dass insbesondere die einseitige Berichterstattung in den Sozialen Medien für die Manipulation der Bevölkerung verantwortlich sei. Der Musiker meint, dass die Netzwerke Hass schüren und instrumentalisieren: „In den sozialen Medien werden Themen zu psychologischen Waffen gemacht und dazu benutzt, Hass zur Unterstützung der einen oder anderen Seite zu schüren. Das ist Donald J. Trumps Vermächtnis.“

Stattdessen verlangt er mehr Diversität in der politischen Ausrichtung von Mediennetzwerken und -programmen: „Ich wünschte, Internet-Nachrichten wären zweiseitig. Beide Seiten in den gleichen Programmen vertreten. Soziale Medien in den Händen mächtiger Leute – Einflüsse, die Lügen und Unwahrheiten verstärken, verkrüppeln unser Glaubenssystem und hetzen uns gegeneinander auf.“

Neil Young: „Hass wird niemals zu Freiheit führen“

In seinem Statement äußert sich Young klar gegen die politische Spaltung der Gesellschaft: „Das Ressentiment gegen die Demokratische Partei unter den Aufständischen im Kapitol war überbordend. Wir brauchen diesen Hass nicht. Wir brauchen Diskussionen und Lösungen. Respekt für die Überzeugungen der anderen. Keinen Hass.“

Auch machte er auf die Doppelmoral im Umgang mit den Black-Lives-Matter-Demonstranten und der rechten Trump-Meute aufmerksam. „Es gibt hier keinen Platz für White Supremacy. Die Menschen brauchen sich gegenseitig, um wirklich frei zu sein. Hass wird niemals zu Freiheit führen“, führt er fort.

Schon lange ist Neil Young mit Donald Trump auf Kriegsfuß. So ließ er erst kürzlich seine Klage wegen der unerlaubten Nutzung seiner Songs im Zuge der Trump-Kampagne fallen.

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