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Jubiläumsevent in Asien Rund 120.000 Menschen feiern LGBTQ-Parade in Taiwan

Vor rund 20 Jahren versteckten die wenigen Teilnehmenden ihre Gesichter meist hinter Masken, aus Angst vor Nachteilen. Am Samstag nun feierten homosexuelle, queere und trans Menschen in Taiwan stolz eine Massenparade.
Im Regen: LGBTQ-Parade in Taiwan

Im Regen: LGBTQ-Parade in Taiwan

Foto:

IMAGO/Brennan O Connor / IMAGO/ZUMA Wire

Es war ein Jubiläum: Zum 20. Mal haben sich in Taiwan Menschen, die sich der LGBTQ-Community zugehörig fühlen, zu einer Parade versammelt. Rund 120.000 Menschen feierten in den Straßen von Taipeh.

Im Jahr 2003 hatte die "Pride Parade” auf der Insel mit gerade mal 700 Teilnehmenden in einem Park begonnen. Die meisten von ihnen verdeckten ihr Gesicht damals noch mit Masken, weil sie nicht erkannt werden wollten. Sie fürchteten Stigmatisierung.

Seitdem hat sich viel verändert. Taiwan gilt als einer der LQBTQ-freundlichsten Orte Asiens. Seit 2019 wird hier die gleichgeschlechtliche Ehe anerkannt. Taiwan übernimmt in Asien damit eine Vorreiterrolle. Allerdings wird nur die gleichgeschlechtliche Ehe von Einheimischen anerkannt, nicht von Menschen außerhalb Taiwans.

Bei der Parade am Samstag schwenkten die Teilnehmenden große Fahnen in Regenbogenfarben – und trotzten dem Regen.

Ein Student beschrieb, wie er die Stimmung gegenüber homsexuellen, queeren und trans Menschen in Taiwan in der Schule erlebt habe: »Wir wurden nicht diskriminiert«, sagte der 18-jährige Chen. »Alle wussten Bescheid. Wir mussten uns keine großen Sorgen machen. Wir konnten einfach wir selbst sein.«

Andere Teilnehmende hingegen berichteten, sie seien noch mit Vorbehalten konfrontiert. Der 35-jährige Tommy Huang sagte, die Eltern seines Partners hätten ihn noch nicht voll akzeptiert. »Ich wünsche mir wirklich, dass sie uns eines Tages so akzeptieren, wie wir sind.«

fok/AP/Reuters