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DER SPIEGEL

Autofahrer rammt Barrikaden am Kapitol Washington, D.C., trauert um getöteten Polizisten

Vor drei Monaten stürmte ein wütender Mob das US-Kapitol. Jetzt hat es erneut einen Vorfall gegeben: Ein Mann fuhr mit einem Auto mitten in die Absperrungen hinein.

Alarm am Kapitol. Schon wieder. Vor dem Sitz des US-Kongresses hat ein Angreifer einen Polizisten getötet und einen weiteren schwer verletzt. Er fuhr mit einem Auto in die Beamten hinein bevor er in eine Absperrung rammte. Auch der Angreifer ist tot. Als er mit einem Messer bewaffnet auf weitere Polizisten losging, wurde er erschossen.

Yogananda Pittman, Chefin der Kapitolpolizei:
»Das war eine extrem schwierige Zeit für die Kapitolpolizei – nach den Vorfällen am 6. Januar und jetzt mit den Vorfällen, die hier heute passiert sind. Deshalb bitte ich Sie alle, die Kapitolpolizei mit in Ihre Gedanken und Gebete aufzunehmen.«

Fast drei Monate ist es her, dass eine wütende Menschenmasse das Kapitol stürmte und dabei sogar in das Gebäude eindrang. Der Mob wollte verhindern, dass Joe Bidens Sieg bei der Präsidentschaftswahl ratifiziert wird – und damit die Niederlage Donald Trumps. Mindestens fünf Menschen starben bei den Ausschreitungen.

Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Kapitol waren seitdem extrem hoch, in der vergangenen Woche wurden sie allerdings leicht zurückgefahren. So wurde ein äußerer Zaun abgebaut, der das Areal um den Kongresssitz abgeschirmt hatte. Straßen, die innerhalb dieses Kreises lagen und abgesperrt waren, wurden wieder geöffnet.

Die Nationalgarde war allerdings weiter vor Ort und sicherte auch jetzt das Gebiet. Das Kapitol wurde zeitweise komplett abgeriegelt. Die Hintergründe der Tat sind noch ungeklärt, aber es gibt erste Erkenntnisse.

Es sieht nicht so aus, als gäbe es einen terroristischen Hintergrund. Aber selbstverständlich setzen wir die Ermittlungen fort und prüfen, ob es irgendwelche Verbindungen in diese Richtung gibt.

Robert Contee, Polizeichef von Washington, D.C.,:
»Es sieht nicht so aus, als gäbe es einen terroristischen Hintergrund. Aber selbstverständlich setzen wir die Ermittlungen fort und prüfen, ob es irgendwelche Verbindungen in diese Richtung gibt.«

Der Poizeichef erklärte weiter, der Mann sei nicht polizeibekannt gewesen. Aktuelle Beiträge des Täters in Sozialen Medien deuteten auf psychische und körperliche Probleme hin.

Präsident Joe Biden erklärte, er und seine Frau seien untröstlich. Die Flaggen der Hauptstadt hingen nach dem Angriff auf halbmast. Den Transport des getöteten Polizisten begleiteten zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Polizei.

William Evans, war seinen Verletzungen kurz nach dem Angriff erlegen. Er stand seit 18 Jahren im Dienst der Kapitol-Polizei, wie deren geschäftsführende Chefin erklärte.

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