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WM 2022 Schweiz nach Traumtor im Achtelfinale – Brasilien trotz Niederlage Gruppensieger

In einem spektakulären und hitzigen Duell gegen Serbien hat die Schweiz sich fürs Achtelfinale qualifiziert. Parallel steckte Brasiliens B-Elf gegen Kamerun eine folgenlose Niederlage ein.
Remo Freuler bejubelt sein Tor zum 3:2

Remo Freuler bejubelt sein Tor zum 3:2

Foto: SUHAIB SALEM / REUTERS

Brasilien und die Schweiz komplettieren das Achtelfinale der Fußball-WM in Katar. Die bereits qualifizierten Brasilianer unterlagen Kamerun mit einer B-Elf 0:1 (0:0) und sind trotzdem Gruppensieger, die Schweiz lieferte sich mit Serbien ein atemloses Duell um den letzten Platz unter den besten 16 und gewann 3:2 (2:2).

Im Achtelfinale trifft Brasilien damit am Montag (20 Uhr) auf Südkorea, das sich überraschend in Gruppe H durchsetzen konnte. Die Schweiz, die zum dritten Mal in Folge nach 2014 und 2018 in ein WM-Achtelfinale einziehen konnte, bekommt es am Dienstag (20 Uhr) mit Portugal zu tun.

Schon 2018 trafen Serbien und die Schweiz in der WM-Gruppenphase aufeinander. In Russland setzte sich damals die Schweiz durch, in einem emotionalen Duell provozierten die Schweizer Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka mit dem Doppeladler-Jubel. Vier Jahre später sollte erneut Shaqiri im Mittelpunkt stehen, allerdings aus sportlichen Gründen: In der 20. Minute eröffnete der Schweizer Routinier mit einem abgefälschten Schuss ein beidseitiges Torfestival (20. Minute).

Aleksandar Mitrović glich mit einem anspruchsvollen Kopfball aus vollem Lauf aus (26.), Dušan Vlahović nutzte einen Ballverlust von Remo Freuler und die darauffolgende Unordnung in der Schweizer Defensive dazu, das Spiel vorübergehend zu drehen. In diesem Moment wäre Serbien weiter gewesen, die Schweiz aber kam zurück: Breel Embolo glich noch vor der Pause aus (44.).

Nach dem Seitenwechsel folgte der Höhepunkt der Partie, das Schweizer 3:2: Einen Chipball von Shaqiri leitete Rubén Vargas aus der Luft mit der Hacke zu Freuler weiter, der seinen Fehler aus der ersten Hälfte wieder gut machte und per Direktabnahme zur erneuten Schweizer Führung traf. Serbien brauchte nun zwei Treffer, hatte in einem Spiel auf Augenhöhe auch weitere Chancen, konnte die Partie aber nicht mehr drehen. In einer hitzigen Schlussphase hatte der Schweizer Denis Zakaria Glück, dass ein angedeuteter Kopfstoß keine Karte zur Folge hatte.

Brasilien war schon vor dem Spiel gegen Kamerun für das Achtelfinale qualifiziert, dementsprechend stellte Trainer Tite seine Mannschaft ordentlich um. Im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen die Schweiz standen neun neue Spieler in der Startaufstellung – und ließen dennoch den Ball gut laufen. Nach einer Flanke von Fred köpfte Gabriel Martinelli wuchtig aufs Tor und zwang Kamerun-Keeper Devis Epassy zu einer Glanzparade (14.).

Von Kamerun, das einen Sieg zum Weiterkommen brauchte, kam nichts. Stattdessen spielten sich immer wieder die Brasilianer durch, ohne aber richtig gefährlich zu werden. Dani Alves, der bei diesem Turnier erstmals in der Startelf stand und mit 39 Jahren zu Brasiliens ältestem WM-Spieler der Geschichte wurde, probierte es immer wieder mit direkten Freistößen, blieb aber entweder hängen oder zielte zu hoch. Kamerun wurde erst kurz vor der Pause einmal gefährlich, als Bryan Mbeumo aus kurzer Distanz aufs Tor köpfte, aber am stark parierenden Brasilien-Keeper Ederson scheiterte (45.+1.).

Brasiliens Routinier Dani Alves

Brasiliens Routinier Dani Alves

Foto: ADRIAN DENNIS / AFP

In der zweiten Hälfte kam lange viel zu wenig von Kamerun, lediglich Keeper Epassy konnte sich immer wieder auszeichnen und lenkte einen Schlenzer von Martinelli mit einer Hand gerade noch über die Latte (57.). Dass Epassy nur im Tor steht, weil Trainer Rigobert Song den etatmäßigen Stammkeeper André Onana suspendiert hatte, merkte man dem Ersatzmann nicht an.

In der Nachspielzeit erzielte Vincent Aboubakar per Kopf doch noch das Siegtor für Kamerun, es war die erste gelungene Offensivaktion der Kameruner in der zweiten Halbzeit. Beim Torjubel zog Aboubakar sein Trikot aus und wurde dafür mit Gelb-Rot vom Platz gestellt (90.+3.). Der Treffer reichte den Afrikanern aber nicht für den Einzug ins Achtelfinale.

cev/kjo

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