BVB - Eintracht Frankfurt 1:2: SGE vergrößert den Rückstand von Borussia Dortmund auf die Champions-League-Plätze

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Eintracht Frankfurt hat das brisante Duell bei Borussia Dortmund um die direkte Champions-League-Qualifikation für sich entschieden. Die SGE gewann das Auswärtsspiel am 27. Spieltag der Bundesliga mit 2:1 (1:1). Der Vorsprung auf den BVB auf Platz fünf beträgt nun bereits sieben Punkte. (Hier geht es zu den Video-Highlights)

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Die Qualifikation für die Champions League ist für den BVB nun weit entfernt. "Die Chance ist klein, das muss man klar sagen", sagte Mats Hummels bei Sky. "Wir müssen schauen, dass wir unsere Siege einfahren. Wir haben uns mit den Spielen in Köln und gegen Frankfurt ein großes Loch gegraben."

Hummels glaubt, dass es nun trotz besserer Leistungen schwierig wird, den vierten Platz noch zu erreichen: "Wenn man realistisch ist, dürfte es selbst mit sechs oder sieben Siegen sehr schwer werden mit Platz vier. Das Verpassen der Champions League wäre sportlich wie finanziell eine Katastrophe - und da sind wir jetzt natürlich nah dran."

Hinsichtlich der verlorenen Partie nahm der Innenverteidiger ebenfalls kein Blatt vor den Mund und kritisierte: "Es war zu unsauber, zu unkonzentriert, technisch nicht gut genug. Das muss man einfach sagen. Da sind uns andere Mannschaften voraus."

BVB - Eintracht Frankfurt: Die Analyse

Ausgeglichene Partie in der ersten Halbzeit, in der beide Teams durch eher glückliche Umstände zu ihren Toren kamen. Der BVB, wieder mit Reus und Guerreiro, der im Mittelfeld eine sehr freie Rolle einnahm, spielte jedoch zu selten effektiv in die Breite und bewies teils keine gute Staffelung in Ballbesitz. Dadurch mangelte es an wirklich hochkarätigen Torabschlüssen. Einzig Haaland tauchte einmal frei vor Trapp auf, scheiterte jedoch (25.).

Die Eintracht presste zwar hoch, war aber vor allem über Konter und die linke Seite mit dem zielstrebigen Kostic gefährlich, der von Can und Hazard häufiger zu schlecht bewacht wurde - so auch vor dem Treffer der SGE. Frankfurt in seinen Ballbesitzphasen auch strukturierter und abgestimmter als der BVB. Hätte Younes nach Schulz' Ballverlust in der 36. Minute nach links zu Kostic gepasst, wäre die Chance auf das 2:0 groß gewesen.

Ähnliches Bild dann auch in Minute 50, als Jovic bei einem Konter den sehr freien Kostic übersah. Dortmund bekam anfangs des zweiten Durchgangs ein leichtes spielerisches Übergewicht und durch besseres Positions- und Passspiel mehr Präsenz rund um den Frankfurter Strafraum. Dort agierte die Borussia aber entweder zu ungenau oder zu umständlich.

Die Hessen blieben so weiter im Spiel und kamen regelmäßig zu ihren im Ansatz gefährlichen Gegenstößen, doch auch hier machte man zu wenig aus den Gelegenheiten - Ilsanker stand bei seinem Kopfballtor zum 2:1 im Abseits. Die Partie wog hin und her, Dortmund wechselte offensiv, doch es war Silva für die Gäste, der in der Schlussphase den nicht unverdienten Siegtreffer erzielte.

BVB - Eintracht Frankfurt: Die Aufstellungen

Dortmund: Hitz - Can, Akanji, Hummels, Schulz (80. Reinier) - Delaney, Bellingham (56. Dahoud) - Hazard (63. Knauff), Guerreiro, Reus (80. Reyna) - Haaland.

Frankfurt: Trapp - Tuta, Ilsanker, Ndicka - Durm (74. Chandler), Sow, Rode (88. Barkok), Kostic, Younes (46. Kamada) - Silva (89. Zuber), Jovic.

Die Daten des Spiels BVB gegen Eintracht Frankfurt

Tore: 0:1 Schulz (Eigentor, 11.), 1:1 Hummels (45.), 1:2 Silva (87.)

  • Guerreiro absolvierte seinen 150. Pflichtsspieleinsatz im BVB-Trikot.
  • Frankfurt traf auch im 22. BL-Spiel in Serie. Das gelang den Adlern letztmals 1977, damals sogar saisonübergreifend 29 Spiele - Vereinsrekord in der BL.
  • Die SGE profitierte in dieser Saison schon von 6 Eigentoren. Das war in der BL-Historie bei keinem anderen Team in einer Spielzeit der Fall.
  • Der BVB traf auch im 37. Pflichtspiel in Serie und baute den vereinseigenen Rekord seit BL-Gründung 1963 weiter aus.
  • 50 Punkte nach 27 Spielen bedeuten die beste SGE-Bilanz der BL-Historie. Zudem war es der erste BL-Sieg in Dortmund seit Februar 2010.

Der Star des Spiels: Filip Kostic (Eintracht Frankfurt)

Der Aktivposten der Eintracht und gefährlichster Offensivspieler auf dem Platz: Kostic war an den meisten Frankfurter Abschlüssen direkt beteiligt, schoss entweder selbst oder legte auf. Bereitete mit einer bärenstarken Flanke das Siegtor vor-es war seine elfte Torvorlage in dieser Saison.

Der Flop des Spiels: Thorgan Hazard (BVB)

Der Belgier lieferte ziemlich wenig Brauchbares auf der rechten Offensivseite und traf vor allem viele falsche Entscheidungen, mit denen er teils Konter verhinderte. Auch seine Passquote von knapp über 70 Prozent war schwach. Musste nach 63 Minuten runter.

Der Schiedsrichter: Manuel Gräfe

Hatte schon im ersten Durchgang gut zu tun und lag zweimal falsch: Gräfe hätte der SGE nach dem Duell zwischen Kostic und Akanji keinen Eckball zusprechen dürfen (24.). Dafür hätte es in der 38. Minute nach Foul von Hummels an Younes Freistoß für Frankfurt direkt an der Strafraumgrenze geben müssen. Richtig dagegen, Sows ausgefahrenen Arm gegen Guerreiro nur mit Gelb zu bestrafen (33.) und beim Handspiel von Delaney im Sechzehner nicht auf Elfmeter für die Gäste zu entscheiden, da der Ball unmittelbar zuvor von Jovics Körper abprallte und leicht die Richtung änderte (38.). Dortmund hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn Gräfe dem fallenden Durm nach dem Kontakt von Hummels im Strafraum einen Elfmeter zugesprochen hätte (48.). Korrekt war wiederum, Ilsankers vermeintliches 2:1 wegen Abseits nach Rücksprache mit dem VAR zu annullieren (65.).