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Comedy-Branche Neuer Ärger für James Corden: Er kopierte einen Gag von Konkurrent Ricky Gervais

Moderator und Comedian James Corden
Moderator und Comedian James Corden
© Sipa Press / Action Press
In seiner "Late Show" scherzte Moderator James Corden über Twitter – und nutzte dazu fast Wort für Wort einen Gag, den zuvor schon der Comedian Ricky Gervais gemacht hatte. Zufall? Eher nicht.

Sie sind beide Briten: James Corden, 44, und Ricky Gervais, 61. Beide gelten als ebenso erfolgreich wie schwierig. Während der spitzzüngige Ricky Gervais, der neben seinen Stand-up-Shows u.a. mit "The Office" bekannt wurde (der Vorlage für das deutsche "Stromberg"), zeigte sich jedoch zuletzt mit seiner überraschend warmherzigen Serie "After Life" von seiner menschlicheren Seite. Währenddessen gab es von Corden eher negative Schlagzeilen. Der Late-Show-Moderator, der inzwischen in den USA lebt, soll immer wieder durch aggressives, arrogantes Verhalten für Unmut gesorgt haben, besonders bei Restaurant-Besuchen.

Und jetzt droht neuer Ärger. Denn Corden scheint – bewusst oder unbewusst – den Ehrenkodex der Comedybranche gebrochen zu haben: In seiner TV-Show machte er sich über den Kurznachrichtendienst Twitter lustig, der bekanntlich gerade von Tech-Milliardär Elon Musk gekauft wurde. Er geht auf ein Klischee ein, demzufolge sich bei Twitter selbst auf die harmlosesten Nachrichten Kommentatoren zu Wort melden, die damit nicht einverstanden sind. Corden vergleicht dies damit, dass jemand in einer Stadt einen Zettel aufhängt, auf dem er Gitarrenunterricht anbietet – woraufhin sich Menschen davor versammeln und brüllen, dass sie das nicht interessieren würde.

James Corden klaute Witz von Ricky Gervais

Ein charmanter und witziger Vergleich. Allerdings einer, den Ricky Gervais schon vorher im Rahmen eines sehr erfolgreichen und entsprechend bekannten Stand-up-Programms gezogen hat.

Speziell in Großbritannien fiel der geklaute Gag sofort vielen Menschen auf, die daraufhin (ausgerechnet) auf Twitter ihrer Empörung Luft machten. Corden nutzte eben nicht nur die gleiche Metapher wie Gervais, was ja durchaus Zufall hätte sein können – sondern übernahm die Passage teils wörtlich und unterstrich sie auch noch mit denselben Handgesten.

Ricky Gervais nahm den Witzklau mit bissigem Humor. "Der Teil mit dem Marktplatz und dem Plakat für Gitarrenunterricht war großartig", twitterte er zynisch in Richtung James Corden. Als ein Nutzer ihn fragte, ob Corden um Erlaubnis gebeten habe, den Gag nutzen zu dürfen, verneinte er: "Nein. Ich schätze, einer seiner Autoren hat ihn 'sich ausgedacht' für ihn, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass er wissentlich etwas aus so einer bekannten Stand-up-Nummer kopieren würde." Ob er sich das wirklich nicht vorstellen kann oder ob es sich hier um Ironie handelt, bleibt offen – beide Comedians sollen ohnehin nicht das beste Verhältnis zueinander haben.

Beide Comedians mögen sich nicht besonders

Ob James Corden wirklich nur aufsagte, was sein Autorenteam ihm aufschrieb, ist unklar. Natürlich ist es möglich, aber dass er als gebürtiger Brite das erfolgreiche Stand-up-Programm seines Konkurrenten nie gesehen hat, klingt unwahrscheinlich. Und die kopierten Handgesten werfen weitere Fragezeichen auf. Auf (natürlich) Twitter kamen einige Nutzer allerdings mit der Theorie auf, dass es sich um eine bewusste Racheaktion eines Autoren handeln könnte, der vielleicht von Corden ähnlich grob behandelt worden war wie mehrere Gastro-Angestellte, die sich kürzlich zu Wort gemeldet hatten.

Dem Autoren wäre klar gewesen, dass diese Zeilen vielen Menschen bekannt vorkommen und es Ärger für James Corden geben würde. Allerdings handelt es sich um eine bloße Theorie. Was genau hinter den Kulissen von Cordens Late-Show vorging, wissen wir nicht. Auch deshalb, weil Corden sich bisher nicht dazu geäußert hat. Seinem Image dürfte der Vorfall jedenfalls nicht gut tun.

Quellen:  Twitter, "Rolling Stone"

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