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"Tatort"-Wiederholung aus Dortmund Dortmund brennt – ein Krimi über Hass und Hetze

"Tatort: Heile Welt" aus Dortmund
Das Dortmunder-Ermittlerteam bei seinem Einsatz: Peter Faber (Jörg Hartmann), Martina Bönisch (Anna Schudt), Jan Pawlak (Rick Okon) und ihrer neue Kollegin Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) 
© WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Menke / ARD
Bei einem Kellerbrand wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Auf der Suche nach dem Mörder werden die Dortmunder Kommissare selbst zur Zielscheibe – und geraten in einen Strudel aus Anfeindungen, Hass und Hetze.
  • 4 von 5 Punkten
  • Starker Fall aus Dortmund, der gesellschaftlich brisante Themen aufzeigt

Worum geht's?

Bei einem Kellerbrand in einer Hochhaussiedlung wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie ist erst kürzlich in ihre Wohnung gezogen und war im vierten Monat schwanger. Das Dortmunder Ermittlerteam um Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt) befragt den Ex-Freund, die Nachbarn und den Hausmeister – aber niemand will etwas mitbekommen oder gewusst haben. "Das ist das Gerber. Hier lebt jeder für sich", sagt ein Mieter, als er von Hauptkommissar Jan Pawlak (Rick Okon) angesprochen wird. Während die Kommissare versuchen, den Mord aufzuklären, werden sie selbst zur Zielscheibe und geraten in einen Strudel aus Anfeindungen, Hass und Hetze.

Warum lohnt sich der Fall "Heile Welt"?

Der Film nimmt sich gesellschaftlich brisante Themen vor und ist damit aktuell wie selten ein "Tatort". Es geht um Fake News und Verschwörungstheorien, Gewalt gegen Polizisten und Vorverurteilungen von Menschen mit Migrationshintergrund. Aber auch rechte Kreise in der Polizei kommen vor sowie ein nationalistischer Politiker, der einen wütend Mob zum Aufruhr anstachelt. Ebenso thematisiert werden die Coronakrise und Menschen, die infolge der Pandemiemaßnahmen ihre Existenz verloren haben. Insgesamt eine Vielzahl an Sujets. Trotzdem ist ein kompakter und packender Krimi gelungen.

Was stört?

Der Mord an der jungen Frau in der Hochhaussiedlung wirkt wie ein Brandbeschleuniger für eine Handlung, in der zunehmend die Ermittler im Mittelpunkt stehen. Vor allem Martina Bönisch – die inzwischen den Serientod gestorben ist – wird zur zentralen Figur in dieser Geschichte. Der Kommissar als Opfer – eine Sichtweise, die nicht neu ist und bereits in vielen "Tatorten" eingenommen wurde.

Die Kommissare?

Kommissar Faber hat sich extra ein neues Auto zugelegt, um seine Partnerin Bönisch zu beeindrucken. Denn dass der ruppige Ermittler mehr als nur kollegiale Gefühle hegt, wurde in vergangenen Folgen immer wieder angedeutet. Doch Bönisch interessiert sich nicht für seinen schnittigen Opel Manta, sondern für den Leiter der KTU, mit dem sie eine Affäre hat. Zudem hat das Dortmunder Ermittlerteam eine neue Kollegin: Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger). Sie geht mit den Kollegen bereits sehr vertraut um, duzt alle und tritt auch sonst recht forsch auf. Über ihre Geschichte und ihre Herkunft erfährt der Zuschauer allerdings nichts.

10 Fakten zum Tatort, die Sie noch nicht kannten

Ein- oder ausschalten?

Ein "Tatort" gedreht unter Corona-Bedingungen, gesellschaftlich relevante Themen und eine neue Kommissarin: Wer die Folge aus dem Jahr 2021 noch nicht kennt, sollte einschalten.

Der "Tatort: Heile Welt" wurde erstmals am 21. Februar 2021 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt den Fall am 28. August 2022 um 20.15 Uhr.

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