Der 75-jährige Iggy Pop hat im Beethovensaal der Liederhalle seine großen Hits gespielt und gezeigt, wieso er „Godfather of Punk“ genannt wird.

Er zappelt und hoppelt über die Bühne, er macht Windmühlenarme und turnt am Mikrofonständer, er gestikuliert wild und geht in Pose wie eine Grazie: Was Iggy Pop im Beethovensaal aufführt, ist eine begnadete, bizarre Rock-Performance. Es gibt nicht viele 75-Jährige, die das könnten – Iggy Pop aber hat sein Leben lang nichts anderes gemacht, sein Körper ist darauf geeicht, sich im Rhythmus einer Band zu bewegen. Als „Godfather of Punk“ wird er gerne bezeichnet, die Sex Pistols und andere zitieren ihn als Vorbilder. An diesem Abend wird deutlich, warum: Iggy Pop trägt die rebellische Haltung in jeder Geste, vermittelt Unbeugsamkeit in jedem Blick. Nach zwei Songs ist das Sakko weg, der freie Oberkörper ist eines seiner Markenzeichen. Stagediving, als dessen Erfinder er gilt, kann er nicht mehr machen, aber er wirft gerne das Mikrofon weg – und einmal gleich den ganzen Mikrofonständer quer über die Bühne.