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Bayern-Blamage! Salihamidzic watscht nach Gladbach-Gewitter seine Stars ab

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Der FC Bayern kassierte in der 2. Runde des DFB-Pokals eine historische Klatsche bei Borussia Mönchengladbach. Die Stimmen zum Spiel.

München/Mönchengladbach - Eigentlich bietet die Partie des FC Bayern bei Borussia Mönchengladbach schon genügend Gesprächsbedarf. Zum einen ist es seit den Duellen in den 70ern ein Klassiker im deutschen Fußball, zum anderen ging es im DFB-Pokal um den Einzug ins Achtelfinale. Und dann wurde es auch noch ein denkwürdiges Spiel!

Mit 0:5 verlor der FC Bayern bei den Fohlen und kann damit bereits früh in der Saison den ersten Titel abhaken.

Wir fassen für Sie die Stimmen zur Partie auf ARD und Sky zusammen.

Hasan Salihamidzic (Sportvorstand FC Bayern) nach dem Spiel bei ARD über ...

... seinen Gemütszustand: „Absolut schockiert! Wir waren einfach nicht da! Wir haben in der ersten Halbzeit keinen Zweikampf gewonnen, es war ein kollektiver Blackout.“

... die Gründe für das Debakel: „Für mich ist das unerklärlich. Wir wussten, wie schwer es hier wird, wir haben alles besprochen. Solch eine Leistung ist schwer zu erklären.“

... das Fehlen von Nagelsmann und ob mit ihm eine solche Niederlage nicht zustande gekommen wäre: „Das ist natürlich nur Spekulation. Natürlich wollen wir, dass der Trainer da ist. Aber die Niederlage hat nichts mit Dino zu tun. Wir lagen nach 19 Minuten mit 0:3 hinten, weil wir keine Zweikämpfe gewonnen haben.“

... ob die Diskussionen um Kimmich und Hernandez doch Spuren hinterlassen haben: „Schwer zu sagen. Es gab viele Geschichten in der vergangene Woche, aber damit kamen wir auch in den Partien davor klar. Die fehlende Impfung war jetzt heute nicht der Grund, dass wir nicht in die Zweikämpfe gekommen sind und die Bälle stoppen konnte.“

... den Gegner: „Gladbach hat wirklich überragend gespielt, sie haben von der ersten Minute an komplett alles reingehauen.“

... die desolate Leistung von Upamecano: „Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen. Wir werden Upa wieder aufbauen. Es ist unerklärlich, weil er zuletzt wirklich super gespielt hat.“

Max Eberl (Sportchef Gladbach) nach der Partie bei Sky über ...

... über die DFB-Pokal-Sensation: „Es war ein magischer Pokalabend, den man nicht so schnell vergessen wird. Ich finde, dass es auch in der Höhe verdient war. Wir haben sehr gut und aktiv nach vorne verteidigt. Wir wollten Bayern damit beeindrucken, das haben wir getan. Und wir haben vorne sehr schöne Tore herausgespielt. An diesem Spiel sehen wir, zu was unsere Mannschaft im Stande ist.“

... die Bayern an diesem Abend: „Wir haben sie wirklich beeindruckt. Sie waren ratlos. Wir haben die Bayern an die Wand gespielt. Ich habe das große Ziel, irgendwann mal im Finale zu stehen. Diesem Ziel sind wir einen Schritt nähergekommen. Es ist schön für die Bundesliga und den Pokal. Das Double können die Bayern schon mal nicht holen.“

Breel Embolo (Zweifacher Torschütze, Borussia Mönchengladbach) nach der Partie in der ARD über...

... den schwachen FCB: „Es ist immer noch schwierig gegen den FC Bayern zu spielen. Wir haben in den letzten beiden Spielen schon angedeutet, aber wir wurden nicht belohnt. Sie sind vielleicht die besten Mannschaft der Welt. Aber es ist auch für uns jetzt ein Ansporn, das Ergebnis zu bestätigen.“

... über die besonderen Vorkehrungen: „Die Ansprache war definitiv kürzer als sonst. Vielleicht war der Trainer auch ein Tick nervös, aber für ihn war es auch ein besonderes Spiel.“

... die Schwierigkeit, solch eine Leistung zu wiederholen: „Warum? Kopf hoch! Wir müssen das Selbstvertrauen jetzt einfach mitnehmen.“

Jonas Hofmann (Gladbach) nach der Partie bei Sky über ...

... die DFB-Pokal-Sensation: „Unfassbare Atmosphäre heute. Wir sind super ins Spiel gekommen. Natürlich musst du dir das erarbeiten. Heute hat alles gepasst. Wir hatten uns in der Kabine vorgenommen, in der zweiten Halbzeit die ersten zehn bis 15 Minuten genauso weiterzumachen, damit wir nicht hinten reingedrückt werden. Was ja gegen Bayern gerne mal passiert. Wir haben aktiv gegen den Ball verteidigt. Top verteidigt. Das war schon bärenstark.“

... die Bayern: „Wenn du nach 20 Minuten 0:3 hinten liegst, rattert es im Kopf. Da sind auch die Bayern nur Menschen. Wir tun uns gegen Mannschaften leichter, die den Ball haben wollen, als gegen Gegner, die nur hinten drinstehen.“

Oliver Kahn (Vorstandsvorsitzender, FC Bayern) vor der Partie bei ARD über ...

... die Erwartungen vor der Partie: „Wir treten hier mit großem Respekt an natürlich. Ich habe mich mit Herbert Hainer nochmal unterhalten, der möchte seine negative Serie brechen. Aber es wird eine ganz, ganz schwere Aufgabe hier auf dem Bökelberg.“

... Leistungsvermögen: „Wir haben in vielen Spielen gezeigt, was wir für einen Fußball spielen wollen. Wichtig war, dass wir auch wieder defensiv gut stehen, das hat in den vergangenen zwei Jahren nicht so gut geklappt. Wir haben uns taktisch nochmal weiter entwickelt, man erkennt Julians Handschrift.“

ARD-Experte Bastian Schweinsteiger mischt sich kurz ein und erklärt, dass Oliver Kahn sicherlich schlechte Laune gehabt hätte, wenn er so viele Gegentore kassiert hätte.

... seine Reaktion: „Ich hätte die ganze Saison schlechte Lauen gehabt.“ (lacht)

Schweinsteiger fügt an: „Ich glaube, auch Manuel Neuer ist nicht glücklich gewesen.“

... die Impf-Diskussion zu Joshua Kimmich: „Wir sind mit den Spielern in Kontakt, nicht nur diese Woche. Er kennt unsere Haltung, aber wir können nur empfehlen. Wir tun sehr, sehr viel, dass unsere Spieler geimpft sind. Ich weiß es nicht, ob bei Joshua jetzt ein Umdenken stattgefunden hat. Trotzdem gibt es eine Art von Respekt. Man muss akzeptieren, dass er dazu eine andere Meinung hat.“

... die Konsequenzen der Diskussion: „Ich denke, dass sich die Spieler jetzt sehr, sehr viele Gedanken über die Konsequenzen machen. Die sind ja nicht unerheblich. Wir können aber nicht mehr tun, als ständig zu reden. Aber, das ist ja nichts Neues, es gibt eben keine Impfpflicht in Deutschland. Man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Es ist ein Gesundheitsthema, das den Spieler in seiner Privatsphäre betrifft. Ich kann mich gut in die Spieler hineinversetzen.“

... Lucas Hernandez: „Auch da waren wir permanent im Kontakt mit dem Spieler und den Anwälten. Wir sind davon ausgegangen, dass genau dieses Ergebnis rauskommt und freuen uns nun natürlich.“

Dino Toppmöller (Trainer, FC Bayern) vor dem Spiel bei ARD und Sky über ...

... seinen letzten Kontakt zum Chefcoach: „Ich hatte heute Mittag mit Julian nochmal kurz via Facetime Kontakt. Er saß in der Küche und wir haben uns über die Aufstellung die möglichen Wechsel ausgetauscht.“

... die Möglichkeit, dass man die Borussia unterschätzt: „Nein, das ist heute ein absoluter Klassiker des deutschen Fußball. Bayern hat sich in den letzten Jahren hier immer schwer getan, wir sind auf ein emotionales Spiel vorbereitet.“

... Lucas Hernández, der doch nicht in Haft gehen muss: „Wir sind alle ein Stück weit erleichtert. Heute kam die Nachricht, aber in der Mannschaft war es gar nicht so das große Thema. Ich hoffe, dass seine Frau jetzt einverstanden ist.“

(smk)

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