"Euphoria": Diese 4 ikonischen Teen-Dramas haben der Serie den Weg geebnet

Nach Ankündigung zweier neuer Folgen der Fernsehserie mit Zendaya, die noch dieses Jahr erscheinen sollen, blicken wir auf die einflussreichsten Teen-Serien aller Zeiten zurück: vom bahnbrechenden Drama "Willkommen im Leben" bis hin zum allseits beliebten "Gossip Girl".
Zendaya Euphoria HBO Serie
Courtesy of HBO

Die Teen-Drama-Serie "Euphoria" ist das Perfekte Beispiel dafür, wie einflussreich eine Serie sein kann, wenn sie (wirklich) gut gemacht ist. Hier sind vier weitere ikonische Serien, die einfangen, was es bedeutet, jung zu sein. 

Im September 2020 gewann Zendaya als jüngste Frau in der Geschichte einen Emmy als "Outstanding Lead Actress in a Drama Series" für ihre Darstellung der Rue im Teen-Drama "Euphoria". Ihr Triumph war aus vielen Gründen das Thema der Nacht. Zum einen schlug die 24-Jährige Fernseh-Königinnen wie Olivia Colman ("The Crown"), Laura Linney ("Ozark") und Jennifer Aniston ("The Morning Show"). Zum anderen gewann sie die inoffizielle Kategorie "Outfit des Abends" – und zwar gleich zweimal – zuerst in Christopher John Rogers, dann in Armani Privé. Ihre Dankesrede war eine Botschaft der "Hoffnung für die jungen Menschen da draußen", ein dringend benötigter Lichtblick in einem Jahr, in dem wir uns durch eine Pandemie kämpften.

Ihr Sieg war umso bemerkenswerter, da sie den Preis als junge Schwarze Frau während der fortlaufenden "Black Lives Matter"-Bewegung entgegennahm und damit die Bedeutung von "Euphoria" unterstrich. Die Fernsehshow, die lose auf der gleichnamigen israelischen Serie des Schauspielers und Filmemachers Sam Levinson basiert, ist eine dunkle und verzweifelte Angelegenheit, gefiltert durch einen Instagram-Filter, und fühlt sich völlig roh, emotional, erdrückend seicht und stilisiert zugleich an.

"Euphoria" setzt sich nicht nur mit Themen wie mentaler Gesundheit, Drogenmissbrauch und Sexualität von TeenagerInnen auseinander – es wirkt, als sei sie selbst aus diesen Dingen gewachsen. Zendayas Figur, eine 17-jährige Drogenabhängige, hasst sich selbst mehr, als das Publikum sie liebt – und das tut es, und zwar sehr. Der Cast, darunter die Schauspielerin und Trans-Aktivistin Hunter Schafer sowie die brillante Barbie Ferreira, fühlt sich modern und repräsentativ an, und dass, weil die Welt so aussieht, und nicht, weil ein Casting-Direktor das Diversity-Kästchen abhaken wollte. Die Dreharbeiten der zweiten Staffel sind zurzeit aufgrund der Pandemie unterbrochen, HBO hat jedoch zwei Sonderfolgen angekündigt, die am 11. Dezember 2020 und 23. Januar 2021 Premiere feierten (und ab dem 7. März 2021 auch mit deutscher Synchronisation verfügbar sind).

Zu Ehren von "Euphoria", dem perfekten Beispiel für die Macht und den Einfluss, die ein Teen-Drama haben kann, wenn es wirklich gut gemacht ist, feiern wir vier weitere Shows, die einfangen, was es bedeutet, jung zu sein.

Diese 4 ikonischen Teen-Drama-Serien haben den Weg für "Euphoria" geebnet: 

1. "Willkommen im Leben" (1994)

"Willkommen im Leben" (1994)

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Dieses One-Hit-Wonder, bestehend aus einer Staffel und 19 perfekten Folgen, zeigt das Leben der 15-jährigen Angela Chase, gespielt von Claire Danes, die in Jordan Catalano verliebt ist, verkörpert von Jared Leto. Danes hat die Unbeholfenheit des Teenagerlebens so perfekt eingefangen, dass allein die Worte "mein sogenanntes Leben" für viele von uns genauso viele rohe Emotionen wie Erinnerungen an die Show hervorrufen.

Ursprünglich war Alicia Silverstone für die Hauptrolle vorgesehen, aber die ProduzentInnen meinten, sie sei zu "geschliffen", um eine unbeholfene Teenagerin zu spielen. Wie sich herausstellte, hätte Claire Danes keine perfektere Wahl sein können. Die Show wurde auf "Rotten Tomatoes" mit wohlverdienten 100 Prozent bewertet, und 26 Jahre nach ihrer Veröffentlichung fordern einige Leute noch immer eine zweite Staffel. Claire Danes spielte später die Julia in Baz Luhrmanns "William Shakespeares Romeo + Julia", Jared Leto gewann einen Oscar für "Dallas Buyers Club" (2013), während Schauspieler wie Wilson Cruz, der Rickie Vasquez spielte, in aktuellen Teenage-Dramen, darunter "Tote Mädchen lügen nicht" (2017), besetzt wurden.

2. "Voll daneben, voll im Leben" (1999)

"Voll daneben, voll im Leben" (1999)

Moviestore/Shutterstock

Diese in Michigan spielende Highschool-Serie wurde von Paul Feig kreiert, der später bei "Brautalarm" (2011) Regie führte, und von Judd Apatow, dem Urvater der modernen Komödie, produziert, zu dessen Filmografie "Jungfrau (40), männlich, sucht…" (2005), "Dating Queen" (2015), "Girls" (2012) und "Love "(2016) von Netflix zählen.

Die Serie folgt dem Streber Sam, seinem Freundeskreis (den Geeks) und seiner älteren Schwester Lindsay, die ihre überdurchschnittlichen akademischen Leistungen herunterspielt, um Teil der Kiffer-Kids (den Freaks) zu werden. Die Show ist brillant geschrieben und ein lustiger Zeitvertreib, sehenswert allein schon wegen des Casts. Sie brachte eine ganze Generation an Hollywood-Gold hervor, indem sie die Talente von Seth Rogen, Jason Segel, Linda Cardellini und Busy Philipps ins Rampenlicht rückte und sie bereit für die große Leinwand machte. Die Serie wurde ursprünglich für 18 Folgen in Auftrag gegeben, aber nach nur 12 abgesetzt. Wenig überraschend, dass sie seither Kultstatus erreicht hat.

3. "Skins – Hautnah" (2007 bis 2013)

"Skins – Hautnah" (2007-2013)

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Diese Serie aus dem Jahr 2000 über das Leben einer Gruppe Jugendlicher in Bristol, England, war eine wahrhaft schmutzige Angelegenheit. Sie sah aus, wie ein Teen-Schlafzimmer riecht, und trotzdem startete "Skins – Hautnah" die Karrieren einer Reihe junger SchauspielerInnen, die später zu Stars wurden: Dev Patel, Jack O’Connell, Joe Dempsie, Daniel Kaluuya, Kaya Scodelario und Nicholas Hoult, die über 61 Folgen hinweg erste Schauspiel-Erfahrungen sammelten.

Ähnlich wie "Euphoria" hat sich die Show mit ihrer Themenwahl nicht zurückgehalten: Sex, Drogen, Essstörungen und Homophobie wurden auf eine Weise behandelt, die das Leben von TeenagerInnen realistisch widerspiegelte, sprich: sowohl deprimierend als auch urkomisch. MTV gab 2011 einen amerikanischen Reboot der Sendung in Auftrag, der jedoch nicht ganz Fuß fasste und nach einer Staffel abgesetzt wurde. Das britische Original bleibt aber unangefochten.

4. "Gossip Girl" (2007 bis 2012)

"Gossip Girl" (2007 - 2021)

Andrew Eccles/CW Network/Kobal/Shutterstock

"Skins – Hautnah" und "Gossip Girl" wurden zur gleichen Zeit kreiert und wenden sich an das gleiche Publikum, könnten aber durchaus über zwei verschiedene Spezies geschrieben worden sein. "Gossip Girl", eine Geschichte über eine elitäre Gruppe junger MillionärInnen aus Manhattan, hat mit Abstand den größten Seifenoper-Charakter auf dieser Liste. Trotzdem ist "Gossip Girl", mit Blake Lively und Penn Badgley in den Hauptrollen, durch und durch ikonisch – ihr Glanz und ihre Exzesse sind eine perfekt Repräsentation der aufstrebenden 2000er.

Eine der denkwürdigsten Szenen in "Emily in Paris", der meist diskutierten Show des Jahres 2020, ist ein Gespräch zwischen Emily und einem legendären Pariser Modedesigner über ihre gemeinsame Liebe für "Gossip Girl". Es ist das "Sex and the City" der Millennials, und obwohl es vielleicht völlig unrealistisch scheinen mag, gab es in Paris Hiltons neuer YouTube-Dokumentation "This Is Paris" einige Szenen, die glatt aus "Gossip Girl" hätten stammen können. Und selbst ein Jahrzehnt später, nachdem eine nun erwachsene Serena van der Woodsen drei Kinder mit Ryan Reynolds hat, werden immer noch "Gossip Girl"-Touren durch New York angeboten.

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