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Medikament Cytotec

Gebärmutterriss, Sauerstoffmangel des Babys – oder Tod

Amelie Reimanns Sohn Emil leidet unter einer Gehirnschädigung infolge eines Sauerstoffmangels Amelie Reimanns Sohn Emil leidet unter einer Gehirnschädigung infolge eines Sauerstoffmangels
Amelie Reimanns Sohn Emil leidet unter einer Gehirnschädigung infolge eines Sauerstoffmangels
Quelle: Marlene Gawrisch / WELT
Das Medikament Cytotec ist in Deutschland das gängigste Mittel für die Einleitung von Geburten, obwohl es dafür nicht zugelassen ist. Klare Regeln für den Einsatz fehlen. Für Mütter und ihre Kinder kann das schwerste Folgen haben. Wie für Emil.

Es gibt einen Moment, der Amelie Reimanns Leben in ein Vorher und ein Nachher teilt.

Ein Sonntag im November 2011 in einer Berliner Geburtsklinik, circa 18 Uhr. Sie erwartet ihr erstes Kind. Die Geburt wird mit dem Medikament Cytotec eingeleitet, weil Reimann wenig Fruchtwasser hat. Sie nimmt zwei Dosen, insgesamt 75 Mikrogramm. Alle zwei bis drei Minuten hat sie Wehen, so steht es im Geburtsprotokoll. Nun soll sie eine dritte Dosis nehmen. Die Hebamme hält ihr ein weißes Bröckchen vor die Nase. Das Viertel einer Cytotec-Tablette, von Hand geteilt. „Aber ich habe doch schon Wehen“, sagt Reimann. Die Hebamme zuckt mit den Achseln. Die Ärztin habe es so angeordnet. Reimann schluckt das Bröckchen.

Amelie Reimann weiß zu diesem Zeitpunkt nicht, dass Cytotec eigentlich ein Magenmedikament ist, das für die Einleitung von Geburten nicht zugelassen ist. Sie wurde darüber nicht aufgeklärt, so wie es eigentlich Vorschrift wäre. Sie weiß auch nicht, dass das Medikament bei Wehen nicht verabreicht werden sollte.

Und vor allem weiß sie nicht, welche Folgen das in seltenen Fällen haben kann.

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