„Leipziger Erklärung“ :
Linke distanziert sich von Wagenknecht

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Amira Mohamed Ali, Martin Schirdewan, Janine Wissler und Dietmar Bartsch (v.l.)
Mit der „Leipziger Erklärung“ versucht die Linke, parteiinterne Streitigkeiten hinter sich lassen und sich auf die gemeinsamen Werte zurückbesinnen. Dabei zieht sie auch eine klare Grenze zur umstrittenen früheren Fraktionschefin.

Führende Vertreter der Linken haben angesichts der parteiinternen Streitigkeiten mit einem gemeinsamen Strategiepapier Geschlossenheit demonstriert. Der Parteivorstand sowie die Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, der Landesverbände und der Landtagsfraktionen verabschiedeten die „Leipziger Erklärung“ zur Zukunft der Partei.

„In Leipzig haben wir geschlossen gezeigt, dass wir bereit sind, um unsere Partei zu kämpfen“, erklärte Linken-Chefin Janine Wissler. Ihr Ko-Vorsitzender Martin Schirdewan erklärte: „Eine Partei, die soziale Gerechtigkeit, ökologische Vernunft und eine konsequente Friedenspolitik zusammen bringt, ist bitter nötig. Die Linke ist diese Partei, das haben wir heute unmissverständlich klar gemacht.“

In der „Leipziger Erklärung“ geht die Linke auf Distanz zur früheren Fraktionschefin Sahra Wagenknecht, die in ihrer Partei immer wieder aneckt und kürzlich die Gründung einer neuen Partei in Spiel gebracht hatte.

Fokus auf soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Kampf gegen rechts

Die Linke biete zu oft „ein Bild der Zerstrittenheit und gegensätzlicher Antworten“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. „In der Öffentlichkeit wird sogar über die Bildung eines alternativen Parteiprojekts spekuliert. Wir sind dagegen bereit für unsere gemeinsame Partei zu kämpfen, das historische Projekt einer geeinten, pluralen sozialistischen Partei zu verteidigen und weiterzuentwickeln.“

Die Linke nennt in ihrer „Leipziger Erklärung“ den Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz sowie den Kampf gegen rechts als Schwerpunkte. Sie bekennt sich zum „Selbstverteidigungsrecht der Ukraine“ und verurteilt den „völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands“, der zu „unermesslichem Leid, Tod und Zerstörung“ geführt habe. Zugleich fordert sie eine Abkehr von der „militärischen Logik“ und diplomatische Initiativen, um einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zu erreichen.