Wirtschaft

Wall Street bibbert vor Fed Robuster Arbeitsmarkt schürt neue Zinsängste

Die neuen Zinsängste drückten Wachstumswerte wie Apple und Amazon ins Minus.

Die neuen Zinsängste drückten Wachstumswerte wie Apple und Amazon ins Minus.

(Foto: Seth Wenig/AP/dpa)

In den USA bauen Firmen außerhalb der Landwirtschaft Stellen auf. Anleger fürchten, dass die Fed dies als Argument anbringen könnte, um weiter große Zinserhöhungen durchzusetzen. Experten rechnen mit einem Anstieg um 50 Basispunkte im Dezember und Februar.

Die starken US-Arbeitsmarktdaten haben bei US-Anlegern neue Zinsängste ausgelöst und die Wall Street belastet. Starke Job-Zahlen könnten Experten zufolge an den Zinserwartungen der Börsianer rütteln, die zuletzt von einer Verlangsamung des Erhöhungstempos der US-Notenbank Fed ausgegangen waren. Der Dow Jones gewann 0,1 Prozent auf 34.429,88 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,2 Prozent auf 11.461,50 Punkte nach und der breit gefasste S&P 500 büßte 0,1 Prozent auf 4071,70 Punkte ein.

Amazon
Amazon 176,59

Die Arbeitsmarktdaten zeigten den Aufbau von 263.000 US-Stellen außerhalb der Landwirtschaft im November im Vergleich zu 261.000 im Vormonat. Experten hatten einen Rückgang auf 200.000 prognostiziert. "Der starke Aufbau von Arbeitsplätzen verstärkt das Argument der Fed, dass noch viel getan werden muss, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen", sagte James Knightley, Chef-Volkswirt der ING Bank.

Der Ökonom rechnet mit weiteren Zinserhöhungen um 50 Basispunkte im Dezember und Februar, wobei die Straffung möglicherweise noch länger andauern könne. Dabei hoffen Anleger Experten zufolge auf eine schnellere Verlangsamung. "Wir glauben, der Markt erwartet eine Lockerung der Geldpolitik Ende 2023", sagte Mike Schumacher, Stratege bei der Investmentbank Wells Fargo. Dies sei aber überstürzt.

Marvell Technology
Marvell Technology 60,87

Die Ölpreise drehten nach der China-Rally der letzten Tage erneut ins Minus. Die Nordsee-Sorte Brent notierte 2,4 Prozent niedriger bei 85,33 Dollar pro Barrel (159 Liter) und die leichte US-Sorte WTI fiel um 1,8 Prozent auf 79,94 Dollar pro Barrel. Die Investoren warten auf das Treffen des Ölverbunds Opec+ am Sonntag und den Preisdeckel für russisches Öl ab Montag. Polen hatte kurz zuvor nach längerem Zögern dem von der Europäischen Union angestrebten Limit in Höhe von 60 Dollar pro Barrel zugestimmt. Laut Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, werde die neue Preisobergrenze im Laufe der Zeit anpassbar sein. Das Ziel sei, auf Marktentwicklungen reagieren zu können.

Die neuen Zinsängste drückten Wachstumswerte wie Apple und Amazon um 0,4 Prozent beziehungsweise 1,4 Prozent ins Minus. Die Aktien des Halbleiterunternehmens Marvell brachen nach enttäuschenden Quartalsergebnissen um 1,5 Prozent ein. Auch die Aktien des Autobauers Ford verloren nach geringeren Verkaufszahlen für November ebenfalls 1,5 Prozent. Die des Automatisierungssoftware-Entwicklers UiPath stiegen dagegen nach Zahlen um 12,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, lve/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen