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Sport Weltcup in Frankreich

„Eine Schande“ – katastrophale Biathlon-Loipe sorgt für Frust

Doll verpasst Podest, Norweger überragen erneut

Die deutschen Biathleten haben im letzten Weltcuprennen des Jahres ein weiteres Erfolgserlebnis verpasst. Beim Massenstart im französischen Annecy-Le Grand Bornand kam Benedikt Doll als bester DSV-Athlet als Siebter ins Ziel.

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Beim Weltcup in Frankreich hagelt es Kritik von den Stars der Branche. Im Fokus stehen die Bedingungen vor Ort, die für Ärger bei den Profis sorgen. Als Sinnbild dafür steht der Zieleinlauf einer deutschen Starterin.

Der Frust war groß. Und der eine oder andere machte daraus auch keinen Hehl – und ließ seinem Unmut freien Lauf. „Die Bedingungen sind ein Witz“, sagte der schwedische Biathlet Jesper Nelin nach dem Verfolgungsrennen im französischen Le Grand Bornand, das der Norweger Sturla Holm Lägred am Samstag für sich entschieden hatte.

Nach zwei vom Material bestimmten Rennen hoffen die Biathleten zum Abschluss des Kalenderjahres auf ausgeglichene Verhältnisse in den beiden Massenstart-Rennen am Sonntag. „Wir hoffen, dass die Bedingungen wieder besser und fair für alle sind“, sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling, nachdem besonders der Sprint-Dritte Benedikt Doll am Samstag große Probleme gehabt hatte und in Le Grand-Bornand auf Platz 18 durchgereicht worden war.

„Wie Bambis auf dem Eis“

Die vereiste Loipe, eine verkürzte Gesamtdistanz und eine nicht optimale Präparierung des Kurses riefen bei vielen Athleten und deren Trainern Ärger hervor. Der bisherige Seriensieger Johannes Thingnes Bö bezeichnete den Wettkampf als „Parodie“ im Interview des norwegischen Senders TV2. „Es war noch schlimmer, als es aussah“, sagte der Weltcup-Gesamtführende, der beim Sieg seines Landsmanns Laegreid vom ersten auf den dritten Platz zurückfiel und mehrfach heftig ins Schlingern geriet. „Skifahren war absolut unmöglich. Es war einfach nicht möglich. Ich bin auf 99,99 Prozent der Strecke nur gerutscht.“ Bö sorgt eigentlich fast immer für die Laufbesten, diesmal war er nur 27.

Als eines der Sinnbilder für diesen Tag bleibt der Zieleinlauf von Denise Herrmann-Wick in Erinnerung. Statt des klassischen Freistil-Laufstils schob sie sich mit Doppelstockschub über die Ziellinie.

„Es war sehr schwierig, überhaupt Grip zu bekommen. Das hat man bei den Männern ja auch schon gesehen. Man ist eigentlich dauerhaft weggerutscht“, beklagte die Siebte danach gegenüber der ARD. Deutlichere Worte fand derweil Sebastian Samuelsson. „Es ist eine Schande, weil sie unglaublich gute Bedingungen hatten, mit denen sie arbeiten konnten und es trotzdem so schlecht gemacht haben“, kritisierte er im beim schwedischen Fernsehsender SVT.

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Norwegens Legende Ole Einar Björndalen, der inzwischen als TV-Experte arbeitet, sagte: „Ich war bei vielen Rennen, aber ich habe noch nie so viele wütende und angepisste Läufer hier um mich herumstehen sehen. Hier ist für viele eine Menge schiefgelaufen.“ Zu Bös Auftritt sagte er: „Es war wie Bambis auf dem Eis. Das war das Schlimmste, was ich von Johannes auf Skiern gesehen habe.“

DSV-Sportdirektor Bitterling nahm die Verantwortlichen aber auch in Schutz. „Es ist schwierig zu präparieren, wenn die Minusgrade erst im Laufe der Nacht kommen. Man muss die Strecke auf den Temperatur-Wendepunkt hin präparieren und wenn man das nicht schafft, dann hat man eine Art Eisrampe“, erläuterte er gegenüber der ARD.

Der Massenstart der Männer beginnt am Sonntag um 12.10 Uhr (ARD und Eurosport). Die Frauen schließen das Wochenende in den französischen Alpen ab 14.15 Uhr ab. Auch Denise Herrmann-Wick war im Jagdrennen von nicht konkurrenzfähigem Material betroffen.

LaGa/dpa

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